Auch die Werke von Pablo Picasso spielen in Bad Cannstatt eine Rolle. Foto:  

Die aktuelle Ausstellung der Galerie Keim stellt ab Sonntag, 5. Februar, besondere Werke der künstlerischen Druckgrafik vor, welche die gesamte Bandbreite der drucktechnischen Möglichkeiten widerspiegeln.

Cannstatt-Mitte - Wer hat nicht schon einmal Muster in eine halbierte Kartoffel geschnitzt und damit seine ersten Druckversuche auf Stoff oder Papier gestartet? Oder sogar im Kunstunterricht eine Linoleum-Platte bearbeitet, um dann die gedruckten Ergebnisse zu bewundern? Professionelle Künstler bedienen sich zwar meist anderer Methoden, doch auch der stets experimentierfreudige Picasso hat den farbigen Linolschnitt als künstlerisches Ausdrucksmittel für sich genutzt.

Die aktuelle Ausstellung der Galerie Keim stellt ab Sonntag, 5. Februar, in ihren Räumlichkeiten in Bad Cannstatt, Marktstraße 31, auf zwei Etagen besondere Werke der künstlerischen Druckgrafik vor, welche die gesamte Bandbreite der drucktechnischen Möglichkeiten eindrucksvoll widerspiegeln. Die Spanne der gezeigten Exponate reicht vom Holzschnitt - der ältesten klassischen Hochdrucktechnik - und dem Linolschnitt über den Tiefdruck mit Kupferstich und Radierung bis zur Lithographie und schließlich zur modernen Serigraphie.

Einen einzigartigen Schatz stellt eine Doppelseite mit der Beschreibung der Stadt Ulm aus der „Cosmographia“ von Sebastian Münster dar, die im 16. Jahrhundert entstand. Die meisten der übrigen Exponate stammen aus dem 19. bis 21. Jahrhundert.

Die Ausstellung ist bis zum 11. März zu sehen

Für den Holzschnitt sind bekannte Künstler wie Picasso, HAP Grieshaber, A.R. Penck und Andreas Felger vertreten, doch auch Kunstschaffende, wie Giesela Glucker, die den Werkstoff Holz als Druckwerkzeug neu interpretieren.

Thomas Niecke von der Galerie Keim freut sich besonders, Abzüge der Werke Francisco Goyas zeigen zu können, der die Druckvorlagen für seine ausdruckstarken Blätter in der Aquatinta-Technik, einem aufwendigen Ätzverfahren, herstellte. Daneben stehen Radierungen zeitgenössischer Künstler wie Horst Janssen, Horst Antes, Simon Dittrich, Thomas Heger und Frido Hohberger.

Die Ausstellung beinhaltet aber genauso Exponate, die in den neueren Drucktechniken Lithographie und künstlerischem Siebdruck (Serigraphie) entstanden, wie von Max Ackermann, Joan Miró, K.R.H. Sonderborg, Armin Mueller-Stahl oder Till Ansgar Baumhauer.

Die Vernissage mit einer Einführung zur Ausstellung findet am Sonntag, 5. Februar, 14 bis 18 Uhr, statt. Alle Exponate und weitere Werke können anschließend während der Dauer der Ausstellung vom 6. Februar bis 11. März zu den Öffnungszeiten besichtigt werden – montags, dienstags, donnerstags, freitags: 9.30 bis 18 Uhr; mittwochs von 9.30 bis 13 Uhr und samstags von 9.30 bis 14 Uhr.