Borna Sosa beschäftigt sich sehr intensiv mit der Möglichkeit, künftig für Deutschland aufzulaufen. Foto: Pressefoto Baumann

VfB-Außenbahnspieler Borna Sosa wird heftig vom DFB umworben. Am Rande der Partie des VfB Stuttgart gegen den FC Augsburg hat sich der Blondschopf nun erstmals selbst zur Thematik geäußert.

Stuttgart - Nach drei Spielen Zwangspause aufgrund einer Kapselverletzung im Knie stand Borna Sosa für den VfB Stuttgart am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga wieder für 90 Minuten auf dem Platz. Gegen den FC Augsburg (2:1-Sieg) zeigte der Außenbahnspieler nicht seine beste Partie für die Weiß-Roten. Es schien fast so, als würde er ein wenig mit angezogener Handbremse spielen. Was wohl größtenteils daran lag, dass ihm aufgrund der Pause etwas der Rhythmus abhanden gekommen war.

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Möglicherweise spielte aber auch die Thematik eine Rolle, die vor der Partie für Aufsehen gesorgt hatte: Borna Sosa hat offenbar ein Angebot des DFB vorliegen, zukünftig für die deutsche Nationalmannschaft aufzulaufen. Sogar schon bei der EM im Sommer. „Wir kennen den Jungen und beobachten ihn. Wir glauben, dass Borna Sosa das Potenzial zum deutschen Nationalspieler hat“, wurde DFB-Direktor Oliver Bierhoff am Freitag zitiert.

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Offenbar steht eine Nominierung für das Turnier im Sommer mehr als nur im Raum. „Ich hatte Kontakt mit Oliver Bierhoff. Wir sprachen über mich und meine Perspektiven, insbesondere auch wegen der anstehenden EM – aber auch darüber hinaus, wenn ich mich für Deutschland entscheide“, sagte Sosa nach der Partie am Freitagabend, und unterstrich deutlich: „Es ist möglich, dass ich für Deutschland bei der EM antreten werde.“

Für Sven Mislintat käme es nicht überraschend, wenn Sosa bei der EM antreten würde – egal für welches Land. „Wenn ich deutscher oder kroatischer Nationaltrainer wäre, würde ich mir seinen linken Fuß definitiv anschauen“, sagte der VfB-Sportchef. Zuletzt war Sosa wie auch Mateo Klimowicz, Marc Kempf und Waldemar Anton „relativ regelmäßig“ vom DFB bei den Spielen des VfB beobachtet worden, so Mislintat.

Sosas Trainer Pellegrino Matarazzo gratulierte Sosa bereits zur Einbürgerung: „Ich habe ihm gratuliert, als er den Einbürgerungstest fehlerlos absolviert hat. Das ist eine großartige Leistung.“ Die doppelte Staatsbürgerschaft Sosas wurde nur möglich, da dessen Mutter in Berlin geboren wurde und dort aufwuchs. Sosas Opa lebte zudem lange in der Hauptstadt und betrieb dort ein Bauunternehmen. Matarazzo betonte aber auch, dass mannschaftsintern für Sosa jetzt die Zügel angezogen werden würden. „Ab jetzt wird nur noch Deutsch gesprochen. Kein Englisch mehr. Weil er es auch kann – er tut nämlich nur so, als ob er es nicht könne“, meinte der VfB-Trainer augenzwinkernd. Sechs Sprachen beherrscht Sprachtalent Sosa mittlerweile fließend.

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Eine finale Entscheidung ist offenbar aber immer noch nicht gefallen. Auch der kroatische Verband, für den Sosa in diversen Junioren-Nationalteams bis zur U21 bisher zum Einsatz gekommen ist, hat den offensiven Linksverteidiger „auf dem Radar“, wie Nationaltrainer Zlatko Dalic betonte. Für Matarazzo spielt es unterdessen keine Rolle, für welche Nation Sosa zukünftig auflaufen wird: „Das ist seine private Entscheidung, die wir natürlich respektieren.“

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