Die Samstagnacht wird Stuttgart noch lange beschäftigen. Bislang waren die Täter eher gesichtslos – Wissenschaftler versuchen sich nun an Erklärungen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Was am Samstag in Stuttgart geschah, war womöglich mehr als eine ausgeartete Partynacht. Soziologen erklären, welche Zutaten es für so einen Gewaltausbruch benötigt. Und was das Coronavirus damit zu tun hat.

Stuttgart - „Stuttgart brennt, uns gehört die ganze Stadt, Bratan!“ Mit diesen Zeilen aus einem Rapsong ist die Instagram-Story unterlegt, die die denkwürdige Samstagnacht in Stuttgart zeigt, als hunderte junge Männer ausgerastet sind, Geschäfte plünderten, Polizeiautos demolierten und sich Kämpfe mit Polizeibeamten lieferten. Es sind wütende Zeilen, „Bratan“ ist ein Begriff aus der Rapszene und bedeutet Bruder. Schaut man sich in sozialen Netzwerken an, wem die Videos von den Ausschreitungen gefallen oder wer sie lustig findet, und natürlich die Randalierenden selbst, wird deutlich: Es gibt viele wütende Bratans.