Wieder schickt Deutschland einen DDR-Film ins Rennen um den Auslands-Oscar: „Zwei Leben“ von Regisseur Georg Maas (Foto) soll die begehrte Trophäe nach Deutschland holen. Für Jan Ole Gerster und seinen Film „Oh Boy“ heißt es: Aus der Traum vom Oscar. Foto: dpa

Wieder schickt Deutschland einen DDR-Film ins Rennen um den Auslands-Oscar: „Zwei Leben“ von Regisseur Georg Maas soll die begehrte Trophäe nach Deutschland holen. Für Jan Ole Gerster und seinen Film „Oh Boy“ heißt es: Aus der Traum vom Oscar.

München - Der Film „Zwei Leben“ von Regisseur Georg Maas geht für Deutschland ins Oscar-Rennen. Das hat eine Fachjury am Dienstag in München entschieden. Der Film erzählt die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte einer Deutschen, die in Norwegen lebt, nach dem Fall der Mauer aber von ihrer geheimen Stasi-Vergangenheit eingeholt wird. Die preisgekrönte Tragikomödie „Oh Boy“ von Jan Ole Gerster ging damit leer aus.

„Der Film „Zwei Leben“ überzeugt durch die Beleuchtung eines weitgehend unbekannten Strangs der deutschen Geschichte: der norwegischen Lebensborn-Kinder“, heißt es in der Jury-Begründung. „Das Erbe des Dritten Reichs verzahnt sich auf schuldige Weise mit den Machenschaften des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Beeindruckend sind das intensive Zusammenspiel von Juliane Köhler mit Liv Ullmann und die ausdrucksstarke Kinematographie.“

2007 hatte "Das Leben dere Anderen" den Auslands-Oscar geholt

Regisseur Georg Maas und die Produzenten des Films sind nach Angaben von German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films, sehr glücklich über die Entscheidung. „Wir haben lange für diesen Film gearbeitet und freuen uns immens, dass „Zwei Leben“ als deutscher Beitrag ins Rennen um den Oscar geht“, hieß es in einer Mitteilung. Und weil der Film am 19. September in die Kinos komme, sei die Entscheidung auch genau zum richtigen Zeitpunkt gefallen. Die Vertriebsrechte für den Film sind bislang nach Frankreich, Israel und Polen verkauft worden. Beim „Audi Festival of German Films“ in Australien, das vom Goethe-Institut und German Films organisiert wurde, erhielt „Zwei Leben“ den Publikumspreis.

Ob der deutsche Beitrag es dann auch wirklich unter die fünf Oscar-Nominierten in der Kategorie „Bester nicht englischsprachiger abendfüllender Kinofilm“ schafft, soll am 16. Januar 2014 feststehen, die große Oscar-Gala findet dann am 2. März statt.

Bereits im vergangenen Jahr hatte German Films mit „Barbara“ von Christian Petzold ein DDR-Drama nach Hollywood geschickt. Bei den Nominierungen ging der Film allerdings leer aus. Im Jahr 2007 hatte das Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck den Auslands-Oscar nach Deutschland geholt.