Im Herbst leuchten die Blätter der Bäume in allen Farben. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Das Ende des Sommers ist kein Grund, um Trübsal zu blasen. Auch im Herbst bieten sich nämlich tolle Ausflüge in den Schönbuch an. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt.

Böblingen - Die Blätter färben sich bunt, Pilze sprießen aus dem Boden und die Tiere bereiten sich so langsam auf den Winter vor: Im Herbst gibt es im Wald so einiges zu entdecken. Ein Highlight ist die Hirschbrunft, die man im Schönbuch von Besucherkanzeln aus besonders gut beobachten kann.

Wir haben einige Tipps für Ausflüge in den herbstlichen Wald vorbereitet.

Tipp 1: Ausflug in den herbstlichen Olgahain

Auch wenn der Begriff „Indian Summer“ eigentlich für die Wälder in den USA reserviert ist, bietet doch auch der Schönbuch jedes Jahr im Herbst ein farbenprächtiges Schauspiel. Das lässt sich besonders schön auf der B 464 bei Weil im Schönbuch beobachten, da man auf dieser geraden Strecke einen ausgezeichneten Blick auf zahlreiche Bäume hat.

Christine Bengel-Fritz empfiehlt besonders im Herbst einen Ausflug in den Olgahain. „Dort ist es sehr schön mystisch mit all den alten Bäumen.“ Der Olgahain, östlich von Bebenhausen (Kreis Tübingen) am Kirnberg gelegen, ist eine Mischung aus Waldlandschaft und Parkanlage und wurde von König Karl 1871 als Lustwandelgarten angelegt, geriet allerdings nach dessen Tod in Vergessenheit. Im Jahr 1977 wurde er als „Naturdenkmal“ rekonstruiert. Man gelangt dorthin, indem man auf dem Parkplatz „Kirnbach“ zwischen Tübingen und Bebenhausen parkt und dem Kirnbach folgt. Der Olgahain liegt oberhalb seines Zusammenflusses mit dem Goldbach.

Tipp 2: Besuch beim Hirsch, dem König des Waldes

Zwischen Mitte September und Mitte Oktober haben Besucher des Schönbuchs die Chance, den Rothirsch in voller Pracht zu erleben, denn während der Paarungszeit sind die Tiere in Hochform. Durch zum Teil spektakuläre Zweikämpfe machen sie dabei die Rangordnung untereinander aus.

Um dieses Naturschauspiel besser verfolgen zu können, gibt es im Naturpark Schönbuch sogenannte Besucherkanzeln. Das sind Holzhütten unterschiedlicher Größe, die sich im Rotwildgatter befinden und gut zu Fuß zu erreichen sind. Von dort aus kann man das Verhalten der Tiere beobachten. Um die Hirsche nicht zu stören und eventuell zu verscheuchen, sollten sich die Besucher ruhig verhalten und auf den ausgeschilderten Wegen bleiben.

Das Rotwildgatter erreicht man am besten vom Wanderparkplatz „Ranzenpuffer“ aus, das ist der erste Parkplatz auf der rechten Seite, wenn man aus Richtung Böblingen über die Bundesstraße 464 nach Bebenhausen fährt und die Kälberstelle bereits passiert hat.

Tipp 3: Waldfrüchte im Schaichtal sammeln

Anders als bei Pilzen gibt es in diesem Jahr an Kastanien, Bucheckern oder Eicheln keinen Mangel, sie sind überall zu finden. Wie bei Äpfeln oder anderem Obst tragen die Bäume diese Früchte des Waldes derzeit reichlich. Auch sie dürfe man im Schönbuch jederzeit sammeln und mitnehmen, sagt Christine Bengel-Fritz. Für eine Sammelaktion schlägt sie den Westhang des Schönbuchs oder das Schaichtal als Ausflugsziel vor. Letzteres ist etwa acht Kilometer lang und beginnt in Dettenhausen (Kreis Tübingen). Es gilt als eines der landschaftlich schönsten Täler des Naturparks und wurde im Jahr 1995 zum Naturschutzgebiet ernannt.

Viele der Waldfrüchte sind bereits zu Boden gefallen und deshalb auch für Kinder leicht erreichbar. Mit Kastanien und Streichhölzern kann man die klassischen Kastanienmännchen basteln. Erwachsene dagegen können sich kreativ an herbstlichen Türkränzen oder Tischdekorationen versuchen, die dann auch noch angenehm nach Wald und Natur duften.

Tipp 4: Pilze sammeln

Pfifferlinge, Steinpilze oder Riesenschirmpilz: Im Herbst sprießen besonders im Schönbuch an vielen Stellen Pilze aus dem Boden. Wegen der trockenen Witterung in diesem Jahr fällt die Auswahl allerdings beträchtlich kleiner aus als sonst, sagt Christine Bengel-Fritz vom Naturpark Schönbuch. Die Gewächse zu pflücken sei auch im Schönbuch erlaubt, allerdings dürfe man nur haushaltsübliche Mengen mitnehmen. Außerdem sollte man schon ein gewisses Grundwissen über essbare und giftige Sorten haben, um sie nicht zu verwechseln und nach dem Essen mit Bauchschmerzen beim Arzt zu sitzen.

Wer sich nicht so gut auskennt, der kann an einer Pilz-Exkursion mit dem Pilz-Experten Andreas Hohmann teilnehmen, die das Zentrum Naturerlebnis Sindelfingen anbietet. Am Sonntag, 14. Oktober, gibt er in einem Vortrag Sammlertipps und startet danach zu einem Ausflug in den Sindelfinger Wald. Die Teilnahme kostet zehn Euro. Beginn ist um 14 Uhr im Vogelzentrum, Hohenzollernstraße 19, in Sindelfingen. Infos gibt es unter 0 70 31 / 87 67 97.

Hier entlang: „Raus aus dem Haus, rein ins Laub – Herbstspaziergänge in Stuttgart“