18 Felder, gefüllt unter anderem mit Zapfen, Tannenzweigen oder Korken, bietet der Barfußpark. Eine spannende Erfahrung, Massage inklusive. Foto: Werner Kuhnle

Hinter dem Beilsteiner Teilort Schmidhausen wird zwischen Bach und Weg eine Reflexzonenmassage für die Füße geboten. Den angelegten Weg gibt es seit 2013. Er findet viel Zuspruch, auch an heißen Tagen.

Beilstein - Am Abzweig des alten Mühlkanals, in der Nähe des Schützenhauses hinter dem Ortsausgang von Schmidhausen, das als Nachbarort von Oberstenfeld-Gronau schon zum Kreis Heilbronn zählt, ist in früheren Zeiten im Schmidbach gebadet worden. Seit fünf Jahren ist hier wieder ein Wassererlebnis möglich. Eine Treppe führt dort zum Bach. Die eigentliche Attraktion für die nackten Füße liegt jedoch zwischen einem Feld- und Wanderweg und dem Schmidbach. 18 Felder mit Korken, Steinen, Hölzern und Zapfen bilden den Barfußpfad, der 2013 von den Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins, Nabu und BUND, dem Bauhof der Stadt Beilstein und dem Förster Oliver Muth mit seinen Mitarbeitern erstellt wurde.

Regelmäßig wird der Pfad gepflegt. Im Frühjahr treffen sich Freiwillige der Organisationen und füllen die Felder nach. Die Materialien wechseln, jedes Jahr ist etwas Neues dabei: Zapfen, Tannenzweige, Blähton, Walderde, Sand oder Holzhackschnitzel. Die Korken überwintern bei einem Helfer und können im April wieder ins Freie. Manches muss aber auch erneuert werden. „Die Bewohner des Bottwartals dürfen mit ihren Wein- und Sektkorken gerne das Feld auffüllen“, sagt Oliver Kämpf vom Schwäbischen Albverein.

Kopfsteinpflaster am Anfang und am Ende

Die Freiwilligen harken Unkraut aus den Feldern und sorgen mit Heckenscheren und Sensen dafür, dass der Pfad und das kleine Wiesenstück darum attraktiv für die Besucher bleiben. In der Mitte des Pfades befindet sich ein Ruheplatz mit Holzsitzen, der gerne für ein Picknick genutzt wird. An heißen Tagen ist das schattige Plätzchen und die Treppe in den Schmidbach eine willkommene Abwechslung für Wanderer und Radfahrer. Das kühle Wasser erfrischt die Füße, der Barfußpfad weckt die Sinne. Mit Kopfsteinpflaster beginnt und endet der Pfad. Kunstrasen piekst ein wenig, die gerade abgesägten Baumstammscheiben sind da wieder angenehmer. Weiße, spitze Steinchen übernehmen im nächsten Feld die Fußreflexzonenmassage. Dann kommt das Korkencarrée. „Das fühlt sich gut an“, sagt eine junge Nacktwandererin – zumindest, was die Füße angeht.

Mittlerweile hat sich Herbert aus Beilstein mit seinem Hund Jasper zu der kleinen Laufgruppe gesellt. Der ehemalige ungarische Straßenhund, der bei dem Hausmeister im Ruhestand sein neues Zuhause gefunden hat, freut sich über die Abkühlung. „Das ist oft unsere letzte Rettung, wenn es so heiß ist.“ Den Barfußpfad hat Herbert „noch nie so richtig wahrgenommen“. Er und Jasper freuen sich einfach „über den schönen Platz am Schmidbach“. Nach den Korken geht es weiter mit schwarzen Steinen, dann kommen Felder mit echtem Gras, Sand und Rindenmulch.

Das Bachbett ist ein willkommene Erfrischung

Flusskiesel sind angenehm, Wackersteine und Schotter etwas weniger, dann kommt die richtige Herausforderung des Schmidhausener Barfußpfades: Die Fichtenzapfen sind trocken, die Samenschuppen schneiden in die Haut. Nichts für zarte Gemüter. Wer das Feld auslassen mag, kann auf den schönen Holzeinfassungen vorbei balancieren. Runde, weiße Steine sind dann eine Erholung für die Füße, mit Baumscheiben, Hackschnitzeln und wieder Kopfsteinpflaster geht der Pfad zu Ende. Wer will, kann die ganze Runde natürlich auch gerne wieder rückwärts machen, die Erfrischung im kühlen Nass inklusive. Die Kinder haben sich ohnehin schon verabschiedet und erkunden das Bachbett.

„Die Erde im Wasser fühlt sich an den Füßen so geschmächdig an, äh, ich meine geschmeidig“, erklärt eine Achtjährige und freut sich an den glitzernden Blauflügelprachtlibellen.

Der Weg zum Barfußpark

Anfahrt
Ein Wegweiser auf der Straße nach Jettenbach weist schon kurz nach dem Ortsausgang von Schmidhausen rechts zum Barfußpfad. In einer kleinen Parkbucht gibt es nach rund 100 Metern Platz für das Auto. Nach wenigen Metern zu Fuß am Bach entlang kommt schon der Barfußpfad.

Internet Informationen gibt es online unter www.facebook.com/barfusspfadbeilstein

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