Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) bedauert das Fehlen von Azubis in Baden-Württemberg. (Archivbild) Foto: LICHTGUT/Leif Piechowski/Leif Piechowski

Unternehmen in Baden-Württemberg suchen augenscheinlich händeringend nach Auszubildenden. So sind im laufenden Lehrjahr rund 11.300 Ausbildungsstellen unbesetzt.

Zum derzeitigen Lehrjahr sind in Baden-Württemberg über 11.300 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. „Das ist ein neuer, bedauerlicher Höchstwert“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Montag bei einem Spitzengespräch zum Ausbildungsmarkt in Stuttgart. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus von 11,6 Prozent.

Insbesondere der Verkauf, die Hotels und Gaststätten und die medizinischen Hilfsberufen seien von der Lücke betroffen, sagte der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Christian Rauch. Grundsätzlich gebe es aber keine Berufsgruppe, wo es nicht noch offene Stellen gebe.

Weniger Bewerber aus dem Ausland

Dabei habe sich die Erreichbarkeit der jungen Leute durch die Corona-Einschränkungen mittlerweile als Erklärungsfaktor „rausgewachsen“. Zuletzt seien mehr Beratungsgespräche geführt worden als 2019, und auch Praktika fänden wieder statt, sagte Rauch.

Die Anzahl der Bewerber mit ausländischer Staatsangehörigkeit sei zuletzt um 20 Prozent eingebrochen – es habe also einen Sondereffekt durch die humanitäre Zuwanderung der vergangenen Jahre gegeben. Aus der Ukraine seien hingegen diese Jahr lediglich 91 Auszubildende neu in die Statistik gekommen. Außerdem kämen aus den berufsbildenden Schulen immer weniger Bewerber.