Clubs kommen und gehen – manche werden schnell vergessen, andere nicht: Vor etwas über 20 Jahren wurde im Unbekannten Tier an der Ecke Lautenschlager-/Bol­z­straße das letzte Mal gefeiert. 1990, als der Club eröffnete, hatte die Theo den Charme einer x-beliebigen Bundesstraße und der Hans-im-Glück-Brunnen war nachts so belebt wie Stuttgart-Rohr. Vielleicht auch deswegen weckt der Club bei einer ganzen Feier-Generation noch heute Nostalgie-Gefühle. Foto: Uli Kraufmann

Mit dem Ende der Clubs Tonstudio und Muttermilch verliert das Stuttgarter Nachtleben auf der Theo-Heuss an Qualität – keine Frage. Aber wird man auch ihnen Jahrzehnte später noch nachweinen?

Stuttgart - Im Tonstudio und im Muttermilch wird im Juni zum letzten Mal getanzt. Grund ist der massive Umbau des Areals um die Haltestelle Rotebühlplatz, mit der der Stuttgarter Investor Ferdinand Piëch das Quartier weiter aufwerten will. Dabei soll auch die Calwer Passage erweitert werden – und die beiden Clubs an der Theodor-Heuss-Straße stehen dem Vorhaben im Weg. Das Gebäude mit der Hausnummer 23 ist gekauft, der Abriss beschlossen.

Das Nachtleben verliert Institutionen

Auch wenn das geplante Multimillionenprojekt mit seinem Grundkonzept – kleinteiliger Einzelhandel in bester Fluxus-Tradition vor grüner Fassade – im Gemeinderat bereits Vorschusslorbeeren geerntet hat und Gegenstimmen bislang kaum zu vernehmen sind, verliert das Stuttgarter Nachtleben erst mal zwei Institutionen. Häufig, das zeigt ein Blick ins Geschichtsbuch der jüngeren Stuttgarter Geschichte, waren es Bauprojekte, die zu Schließungen von Clubs führten. Klicken Sie sich durch unsere Chronik – ohne den Anspruch auf Vollständigkeit.