Länderspiele wie das zwischen Deutschland und Armenien im September gab es schon oft im Stadion in Stuttgart – bei der EM 2024 werden wieder mal einige dazukommen. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Alle wünschen sich ein neues Sommermärchen, wenn im Jahr 2024 die Fußball-EM mit einigen Spielen in Stuttgart stattfindet. Im Rathaus wurden dafür nun Weichen gestellt.

Stuttgart - Jetzt ist es von der Kommunalpolitik abgesegnet: Die städtische Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart wird die Beteiligung der Landeshauptstadt an der Fußball-Europameisterschaft 2024 organisieren – was finanziell ein Millionenspiel ist. Das hat am Donnerstag der Gemeinderat entschieden – bei sechs Gegenstimmen und drei Enthaltungen von Linksbündnis und Fraktionsgemeinschaft Puls.

Schon im Doppelhaushalt 2020/2021 der Stadt waren für Stuttgarts Rolle als eine von zehn Ausrichterstädten knapp sechs Millionen Euro vorgesehen worden. Was noch nicht ausgegeben wurde, soll in den Doppelhaushalt 2022/2023 übertragen werden, in dem die Verwaltung noch einmal rund elf Millionen Euro einsetzen will. Doch noch größere Beträge werden für Baumaßnahmen von den Partnern in Stuttgart zu stemmen sein. Wie am Ende die finanzielle Bilanz aussehen dürfte, sei noch nicht abzusehen, ließ die Verwaltung die Stadträte wissen. Denn wie viele EM-Spiele in Stuttgart ausgetragen werde, wird erst Anfang 2022 feststehen – und welche Mannschaften den Stuttgarter Rasen betreten, werde sogar noch wesentlich später bekannt werden. Intensivere Abstimmungsgespräche mit dem Deutschen Fußballbund und der Union der Europäischen Fußballverbände (Uefa) sind erst in den nächsten Wochen geplant, wichtige Rahmenbedingungen bisher noch nicht geklärt.

in.Stuttgart übernimmt komplette Organisation

in.Stuttgart skizzierte für die Stadträte jüngst, wie das Konzept aussehen soll, das die Ausrichterstädte wie Stuttgart bis Juni 2022 vorlegen sollen. Dabei geht es um Kernthemen wie Sicherheit, Mobilität und Werbeveranstaltungen vor der EM. Auch das Organigramm hat in.Stuttgart dem Gemeinderat vorgelegt. Andreas Kroll, der Chef der städtischen Tochter, sagte vor ein paar Tagen im Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats, man könnte zwischen vier und sechs Spiele zugestanden bekommen. in.Stuttgart, die bei früheren Großveranstaltungen eingebunden war, wolle diesmal „zentral die komplette Organisation übernehmen“.

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Die Stadträte hielten es dann auch für naheliegend, der einschlägig erfahrenen städtischen Tochter einen „Durchführungsvertrag“ zu geben und sie zu ermächtigen, bezüglich der EM im Namen der Landeshauptstadt aufzutreten. Dass Stuttgart sich um die Berücksichtigung als Spielort bewirbt, hatte der Verwaltungsausschuss schon Ende Mai 2017 beschlossen. Rund ein Jahr später erhielt Deutschland als Ausrichterland den Zuschlag von der Uefa. Diese machte neben Berlin und Stuttgart auch noch Hamburg, Leipzig, Düsseldorf, Dortmund, Gelsenkirchen, Köln, Frankfurt und München zu Ausrichterstädten.