Nichts war’s mit dem Sprung nach oben: Der MTV muss in der nächsten Saison erneut in der Bezirksstaffel antreten. Foto: Günter Bergmann

Die A-Junioren der Stuttgarter verpassen den Aufstieg in Württembergs höchste Spielklasse.

Stuttgart - Nach dem 1:1 im Hinspiel beim 1. FC Eislingen stand die Türe zur Fußball-Verbandsstaffel für die A-Junioren schon ein Stück weit offen. Nach dem Führungstreffer im Rückspiel am Kräherwald war es noch ein Stückchen mehr. Doch dann klemmte besagte Türe – und etwas später bekamen sie die Stuttgarter auf ziemlich tragische Art und Weise vor der Nase zugeknallt.

Vielleicht hat sich Dominik Kuhn ja ein bisschen gewundert. Denn das, was da auf ihn zukam, war bestenfalls ein Schüsschen. Und so hatte der Keeper des 1. FC Eislingen kein Problem damit, den Ball abzuwehren – um kurz darauf unter einem stetig anwachsenden Berg von Teamkollegen zu verschwinden, während die Platzherren fassungslos und mit gesenkten Köpfen realisieren mussten, dass soeben des Thema „Aufstieg“ erst einmal zu den Akten gelegt werden kann. Denn viel hat nicht gefehlt, dass die Stuttgarter hätten jubeln können. Sie hatten während der regulären Spielzeit geführt, sich dann aber den durchaus vermeidbaren Ausgleich eingefangen. Und sie hatten im nachfolgenden Elfmeterschießen geführt, ohne diese Steilvorlage zu nutzen.

„Wir haben unsere Chancen gehabt. Und Elfmeterschießen ist am Ende halt Glückssache“, sagte Kyriakos Stoitsis, Trainer des MTV. Er hatte mit beidem Recht, allerdings nur ein bisschen. Denn bereits nach drei Minuten hatte FC-Spieler Samuel Höpfl den Ball nach einer Freistoßflanke von Martin Ribel per Kopf zum 1:0 für den MTV ins eigenen Tor befördert. Ein Treffer, nach dem die Eislinger ziemlich angezählt wirkten. Sieben Minuten später verpasste es Madi Ceesay, per Kopf das 2:0 nachzulegen. Weitere sieben Minuten später traf Ceesay zwar in Tor – dies aber aus Abseitsposition. Was dann passierte, dafür hatte nicht einmal Stoitsis eine Erklärung: Der MTV ließ den Eislingern immer mehr Räume, verlor immer mehr Bälle und trat nach und nach den Zugriff auf die Partie an den Aufstiegsrivalen ab. Das Glück aus Sicht des MTV war nur, dass die Gäste reichlich sorglos mit ihren durchaus vorhanden Chancen umgingen. Die beste vergab Jonah Schempp in der Nachspielzeit von Hälfte eins, als er frei vor MTV-Schlussmann Gianni Szepan-Afele den Ball am Tor vorbei schob.

Auch zu Beginn von Hälfte zwei dominierten der Meister der Bezirksstaffel Neckar/Fils. Und er egalisierte in der 50. Minute. Thomas Schmidt setzte einen Freistoß an der schlecht positionierten Mauer aus MTV-Spielern vorbei zum 1:1 ins Netz. Für die Stuttgarter war es ein Weckruf. Fortan bemühten sie sich, das Heft wieder in die Hand zu nehmen. In der 58. Minute scheiterte Ceesay an Keeper Kuhn, den Nachschuss vor dem leeren Tor drosch Nouri Atwkrash in die Wolken. Und in der Nachspielzeit ließ erneut Ceesay eine Tormöglichkeit liegen, weil er wieder aus Abseitsposition heraus abgezogen hatte.

Somit blieb es beim 1:1 – die Lotterie namens Elfmeterschießen musste entscheiden. Und dort zog der MTV eine Niete zu viel. Zwei Versuche der Eislinger hätte Szepan-Afele beinahe pariert, während Isajas Anastassiadis, Nikola Rangelov und Rafail Chrysomallos für den MTV trafen. Dann verfehlte der Eislinger Eric Yankam. Martin Ribel traf, der Eislinger Nicolas Rink ebenfalls. Damit lastete die Verantwortung auf dem letzen Schützen der Stuttgarter, Berkin Karadal. Er verfehlte, womit der Strafstoßkrimi in die Verlängerung ging. Timo Glaser brachte die Eislinger wieder in Front. Nun war Nouri Atwkrash an der Reihe. Ihm versagten die Nerven, dass eben nur ein Schüsschen gelang, das FC-Schlussmann Kuhn vor keine Probleme stellte – womit die Aufstiegsträume der Stuttgarter endgültig geplatzt waren.