Proben der synthetische Droge Crystal Meth liegen in Dresden im Landeskriminalamt Sachsen (Symbolbild). Foto: dpa-Zentralbild

Einer Studie zufolge lässt sich ableiten, welche europäischen Städte beim Drogenkonsum eine führende Position einnehmen. Und zwar wurden Rückstände von Methamphetamin im Abwasser gefunden.

Chemnitz - Chemnitz hat laut einer Studie beim Konsum der synthetischen Droge Crystal eine führende Position. Die Grünen im sächsischen Landtag äußerten sich am Donnerstag besorgt über die Entwicklung. Im europaweiten Vergleich von 60 Städten seien 2017 in Chemnitz die größten Rückstände von Methamphetamin im Abwasser gefunden worden.

240,6 Milligramm dieser Droge kommen in Chemnitz im Durchschnitt auf 1000 Einwohner. Auch Stuttgart kommt in dieser Auflistung vor, mit durchschnittlich 5,9 Milligramm.

Das gehe aus einer aktuellen Veröffentlichung des European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction hervor. Die Studie erforscht den Drogenkonsum von Einwohnern anhand von Abwasseranalysen. Hinter Chemnitz rangieren Erfurt, Budweis und Brno (Tschechien), Dresden, Bratislava und Nürnberg. Das in Deutschland konsumierte Crystal stammt vor allem aus tschechischen Drogenküchen.

Politik fordert im Kampf gegen Crystal mehr Personal

Grünen-Fraktionschef Volkmar Zschocke forderte Sachsens Regierung auf, im Kampf gegen Crystal mehr Personal einzusetzen und spezielle Angebote der Suchthilfe zu finanzieren. In Chemnitz hätten 2016 insgesamt 292 Frauen und Männer wegen Crystal Hilfe bei einer Beratung gesucht. Nötig sei deren dauerhafte Förderung.

„Die Suchthilfe darf nicht nach der durchschnittlichen Einwohnerzahl pro Stadt beziehungsweise Landkreis bemessen werden. Eine pauschale Mittelverteilung, wie in der neuen Förderrichtlinie Psychiatrie und Sucht festgeschrieben, lehnen wir Grünen ab“, betonte Zschocke. Zudem brauche man mehr Polizisten, um den Drogenschmuggel zu bekämpfen, und eine bessere technische Ausstattung der Polizei.