Aron Viventi (li.) 2018 noch im Dress von 1899 Hoffenheim II bei einem Spiel bei den Stuttgarter Kickers (re. Jonas Meiser). Nun will der Mittelfeldspieler mit den Blauen die Rückkehr in die Regionalliga schaffen. Foto: Baumann

Er kam als letzter Winter-Neuzugang zu den Stuttgarter Kickers. Aron Viventi will bei seinem früheren Jugendverein durchstarten und erklärt, was ihn mit Ex-VfB-Trainer Tim Walter, aber auch mit seinem Mitspieler Ruben Reisig verbindet.

Stuttgart - Wer ihn am meisten geprägt hat? Aron Viventi muss nicht lange überlegen: „Tim Walter“, kommt es wie aus der Pistole geschossen aus dem Mund des Neuzugangs von Fußball-Oberligist Stuttgarter Kickers. Den Ex-Zweitligatrainer des VfB Stuttgart hatte Viventi in seiner Zeit beim Karlsruher SC als Coach in der U17 und U19. „Er hat mich fußballerisch und charakterlich weitergebracht“, sagt der 22-Jährige. Ein sensibler Spieler sei er gewesen, Tim Walter habe ihm auch die nötige Härte beigebracht.

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Davon will er nun bei den Kickers profitieren. Als letzter der fünf Winter-Neuzugänge war der Linksfuß Ende Januar vom Regionalligisten SSV Ulm 1846 auf die Waldau gekommen. Eine Entzündung an der Patellasehne hatte ihn bei den Spatzen acht Monate lang außer Gefecht gesetzt. Auch wenn es ihm noch an Spielpraxis fehlt – er fühlt sich wieder topfit. Seine Stärken sind Schnelligkeit, gute Eins-gegen-Eins-Dribblings, sein Zug zum Tor und auch der Blick für den Mitspieler. Früher gehörte der Brasilianer Ronaldinho zu seinen Vorbildern: „Inzwischen gibt es diese großen Zocker gar nicht mehr“, meint Viventi.

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Er ist in Esslingen geboren und aufgewachsen. Zusammen mit Ruben Reisig, der in der Nachbarschaft wohnte. Mit seinem neuen Mitspieler bei den Stuttgarter Kickers (im Winter vom SSV Reutlingen gekommen) verbindet ihn die Mischung aus deutschen und afrikanischen Genen. Viventis Mutter stammt aus Kenia, sein Vater ist Deutsch-Italiener. „Ich bin gut organisiert und pünktlich, bringe aber auch eine gewisse Entspanntheit mit“, sagt der Fußballer zum Mix der Kulturen.

Beim TV Kemnat begonnen

Begonnen, dem Ball nachzujagen, hat er bereits mit zweieinhalb Jahren beim TV Kemnat. Im Alter von sechs Jahren ging es zu den Stuttgarter Kickers, bei den Blauen spielte er siebeneinhalb Jahre. Unter anderem mit seinem aktuellen Mitspieler Nico Blank, mit Arianit Ferati (SV Waldhof Mannheim) und Fabijan Buntic (FC Ingolstadt). Nach einem halbjährigen Abstecher in die U14 des VfB ging es in der U16 zum KSC, wo er später auch mit seinem aktuellen Trainer Ramon Gehrmann zusammenarbeitete. Ab und zu nahm Gehrmann ihn auch im Auto mit nach Karlsruhe ins Training. In den allermeisten Fällen setzte sich Viventi aber in Bus und Bahn, um nach Baden zu kommen. „Eine stressige Zeit, vor allem während der Zeit, als ich mein Abitur machte“, sagt der Fußballer, der im Wintersemester plant, ein Psychologiestudium zu beginnen. Als Alternative schwebt ihm Immobilien- oder Sportmanagement vor.

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Nach der Jugendzeit in Karlsruhe zog Viventi weiter zur TSG 1899 Hoffenheim. Da ihm der Durchbruch zu den Profis im Kraichgau nicht gelang, schloss er sich dem Regionalligisten SSV Ulm 1846 an. Die Verletzung an der Patellasehne warf ihn zurück. Und nach seiner Vertragsauflösung bei den Spatzen, erinnerten sich Gehrmann und der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht an den schnellen Mann für die Außenbahn: „Aron erhält bei den Kickers eine Chance, und wir versprechen uns, ihn vielseitig einsetzen zu können, um die erforderliche Flexibilität zu haben“, sagte Siebrecht.

Samstag kommt 08 Bissingen

Bei der Generalprobe gegen den FV Illertissen (1:1) stand Viventi in der Anfangsformation. Und am kommenden Samstag (14 Uhr/Gazi-Stadion) beim Oberliga-Wiederbeginn gegen den Tabellensechsten FSV 08 Bissingen? „Ich würde mich freuen, wenn ich unter den ersten Elf wäre, aber wenn nicht, wäre das auch kein Beinbruch“, sagt er bescheiden. Die Vorbereitung lief auch in seinen Augen nicht optimal. „Es schlummert mehr in unserer Truppe“, ist er sich sicher. Er will seinen Teil dazu beitragen, dass das auf dem Platz schnell sichtbar wird. Auch Tim Walter wird es bestimmt mit einem Auge verfolgen.

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