Der Arnulf-Klett-Platz ist am Sonntag von 1 Uhr an gesperrt. Foto: Michele Danze

Das Projekt Stuttgart 21 wirkt sich auch auf Autofahrer in der Landeshauptstadt aus. Nach der Vollsperrung der Straße am Schlossgarten planen Bahn, Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und das Tiefbauamt der Stadt an diesem Sonntag den nächsten großen Eingriff.

Stuttgart - Das Projekt Stuttgart 21 wirkt sich auch auf Autofahrer in der Landeshauptstadt aus. Nach der Vollsperrung der Straße am Schlossgarten planen Bahn, Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und das Tiefbauamt der Stadt an diesem Sonntag den nächsten großen Eingriff. Betroffen ist die städtische Hauptschlagader B 27. Beim Umbau wird die Kreuzung Arnulf-Klett-Platz 19 Stunden lang zur Engstelle. Alle Ampeln werden versetzt, mehrere Fahrspuren der Heilbronner Straße verlegt.

Der Umbau ist nötig, weil die 14 Meter unter der Kreuzung liegenden Stadtbahntunnel verschoben und an zwei neue Röhren angeschlossen werden müssen. Auch ein großer, aus dem Westen kommender Abwasserkanal ist dem neuen Tiefbahnhof im Weg. Um unter der Straße arbeiten zu können, bauen SSB und Tiefbauamt auf der Kreuzung bis Oktober einen mit der Fahrbahn niveaugleichen stählernen Deckel, unter dem dann bis Ende 2015 der eigentliche Tiefbau erledigt werden kann.

Zwei Termine haben sich die Planer zurechtgelegt. Weil die Wettervorhersage für Sonntag eine Regenwahrscheinlichkeit von nur 20 Prozent verheißt und vor allem kein Dauerregen prognostiziert ist, soll der Umbau der Kreuzung bereits am 5. Mai über die Bühne gehen.

„Ein kleiner Schauer ist kein Problem, aber Dauerregen würde die Markierung der neuen Fahrspuren praktisch unmöglich machen“, sagt Bernd Schröder vom Tiefbauamt. Ein paar Hundert Meter weißer Linien dürften nötig sein, damit sich nach der Verlegung von drei stadtauswärts führenden Spuren und sechs Einwärtsspuren der tägliche Schwall der Berufspendler richtig einfädelt. Werktags werden auf der Kreuzung in alle Richtungen immerhin rund 100 000 Autos gezählt. An einem Sonntag sind es pro Stunde nur rund 1400.

Bis um 9 Uhr sollen die Ampeln abgebaut sein

Der Umbau beginnt am Sonntagmorgen um 1 Uhr. Nachtschwärmer können die Kreuzung am Hauptbahnhof dann nicht mehr passieren. Nur noch die jeweiligen Abbiegespuren nach rechts bleiben offen. Bis um 9 Uhr sollen die Ampeln abgebaut sein. Dann kann, allerdings nur auf jeweils einer Spur, auf der Heilbronner Straße wieder gefahren werden. Gleichzeitig laufen der Aufbau der neuen Ampeln und die Markierungsarbeiten. Die neuen, zum Nordeingang des Hauptbahnhofs verschobenen drei Auswärtsspuren sind dazu bereits asphaltiert.

Umleitungen werden ausgeschildert, der restliche Verkehr auf der Kreuzung von der Polizei von Hand geregelt. Bis um 20 Uhr solle alles erledigt sein, sagt Schröder. Wenn nicht, würde für die rund 40 Spezialisten von Züblin und Siemens die zweite Nachtschicht anbrechen. Stückwerk zu hinterlassen ist an dieser Stelle nicht möglich. „Wir arbeiten, bis alles fertig ist“, verspricht Schröder.

Auch die Fußgänger, die am Klett-Platz vor allem das Tiefgeschoss frequentieren, müssen sich umstellen. Weil die direkte Wegeverbindung zwischen Kriegsbergstraße und Bahnhof durch die Klett-Passage gekappt wird, ist dort künftig der Umweg über eine Fußgängerbrücke nötig. Sie führt zum ampelgeregelten Übergang an der Einmündung der Kriegsbergstraße. Wer keine Treppen steigen kann, muss einen noch größeren Umweg in Kauf nehmen.