Bedürftige stehen bei der Schwäbischen Tafel in Stuttgart an. Foto: Lichtgut/Zweygarth

Auch im Südwesten wächst die Zahl derer, die vom Existenzminimum leben. Selbst wer einen Job hat, ist nicht auf der sicheren Seite.

Stuttgart - Dabei sein ist alles. Dieser Satz gilt insbesondere für Kinder armer Familien in Deutschland. Wenn jede Klassenfahrt für die Eltern zum finanziellen Kraftakt wird, ist das für ein Kind belastend. Wenn der Mitgliedsbeitrag für den Sportverein die Familienkasse sprengt, schränken sich die Möglichkeiten des Kindes ein. Ständig aufs Kino verzichten zu müssen, wenn die Freunde den neuesten Film anschauen wollen, kann der erste Schritt in die Isolation sein. Laut aktuellen Berechnungen des Kinderschutzbunds (DKSB) ist die Kinderarmut in Deutschland viel höher als bisher angenommen. Etwa 4,4 Millionen Kinder seien hierzulande von Armut betroffen, rund 1,4 Millionen mehr als bisher in der Öffentlichkeit bekannt. Denn Armut versteckt sich oft. Viele Familien beantragen Leistungen erst gar nicht, die ihnen aufgrund ihres geringen oder fehlenden Einkommens eigentlich zustehen, wie der Kinderschutzbund erhoben hat.