Emiliano Insua gibt seine Erfahrung an seine argentinischen Landsleute beim VfB weiter. Foto: Baumann

Der Argentinier Emiliano Insua (29) ist bereits seit 2015 beim VfB Stuttgart. Er ist nach Wanderjahren in Europa angekommen – und kümmert sich bei dem Fußball-Bundesligisten um die Integration seiner jungen Landsleute Santiago Ascacibar und Nicolas Gonzalez.

Stuttgart - Es kann nie schaden, einen großen Bruder zu haben. Der hat ja alleine von Alters wegen mehr Erfahrung, die er weitergeben kann. Der hat Neuland erkundet, das für die Nachfolgenden dank seines Wissens kein gar so fremdes Terrain mehr ist. Der steht mit Rat und Tat zur Seite.

Emiliano Insuas Anfangszeit in Europa 2007

Beim VfB Stuttgart ist das die Rolle von Emiliano Insua, der 2015 zu dem Fußball-Bundesligisten kam. In der vergangenen Saison nahm der mittlerweile 29-jährige Argentinier bereits Santiago Ascacibar (21) unter seine Fittiche. Und in diesem Sommer kam in Nicolas Gonzalez (20) noch ein weiterer junger Landsmann dazu. Für beide Talente ist es die erste Station im Ausland. „Die Rolle des großen Bruders nehme ich gerne an“, sagt Emiliano Insua. „Ich kenne es ja aus meiner Anfangszeit, als ich mit 18 Jahren von zu Hause weg ging und zum ersten Mal in Europa spielte. Gerade für junge Spieler sind die Teamkollegen wichtige Anker, die einem Halt geben.“

2007 wechselte der Linksverteidiger von Boca Juniors zum FC Liverpool. Nach drei Spielzeiten in England wurde er in der Saison 2010/11 an Galatasaray Istanbul verliehen, ehe er über Sporting Lissabon (2011 bis 2013) zu Atlético Madrid kam. Nach einer Saison mit nur neun Einsätzen wurde er für ein Jahr an Rayo Vallecano verliehen, 2015 folgte dann der Wechsel nach Stuttgart. Nach Wanderjahren durch Europa ist er angekommen. Sein Kontrakt läuft bis 2020. „Wir haben Emilianos Vertrag bereits im Winter auch deshalb verlängert, weil er mit seiner professionellen Einstellung auf dem und außerhalb des Platzes wichtig für unser Team ist“, sagt der VfB-Sportvorstand Michael Reschke.

Die Vorreiter hießen José Basualdo und Emanuel Centurion

Emiliano Insua war bei seinem Wechsel nach Stuttgart der dritte Argentinier beim VfB nach José Basualdo (1989 bis 1991) und Emanuel Centurion (2003 bis 2006). Nun kamen noch Santiago Ascacibar und Nicolas Gonzalez hinzu, womit die Anfangsformation nächste Saison bisweilen zu drei Elfteln aus Spielern aus dem südamerikanischen Land bestehen könnte – und auch darüber hinaus. Denn die Neuankömmlinge besitzen beide Verträge bis 2023, nachdem Santiago Ascacibar seinen Kontrakt erst am Donnerstag vorzeitig um ein Jahr ohne Ausstiegsklausel verlängert hat.

„Ich muss an meine Situation denken, als ich mit 18 zum FC Liverpool kam, erging es mir ähnlich. Du kommst in ein absolut fremdes Land, fremde Sprache, fremde Kultur – und die Eingewöhnung ist nicht einfach“, sagt Emiliano Insua über seine Rolle als Eingewöhnungshelfer für seine Landsmänner, die er immer wieder zu sich zum argentinischen Abendessen einlädt. „Ich bemühe mich so ein bisschen, sie zu integrieren. Letztlich müssen sie ihren Weg aber alleine gehen.“ Der große Bruder will also dafür sorgen, dass die beiden Talente schnell flügge werden.