Aufnahme der versteinerten Python, die im Unesco-Welterbe Grube Messel entdeckt wurde. Foto: Senckenberg/Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum/dpa

Pythons zählen mit einer Länge von über sechs Metern zu den größten Schlangen der Welt. In der Unesco-Welterbe Grube Messel bei Frankfurt ist jetzt der mit 47 Millionen Jahren älteste bekannte Fund einer Python gemacht worden.

Messel/Frankfurt am Main - Im Unesco-Welterbe Grube Messel in Südhessen sind die ältesten bekannten Fossilien einer Pythonart entdeckt worden. Forschern der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt und der Universität im brasilianischen Sao Paulo zufolge sind die Schlangen rund 47 Millionen Jahre alt.

„Messelopython freyi“

Der Fund der etwa ein Meter langen, nahezu vollständig erhaltenen versteinerten Skelette lasse den Ursprung der Riesenschlangen in Europa vermuten, teilte die Senckenberg Gesellschaft mit. Benannt ist die neue Pythonart „Messelopython freyi“ nach dem Fundort und dem Paläontologen Eberhard Frey vom Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe.

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Anders als heute habe die Ur-Python mit ihren anatomisch sehr ähnlichen Verwandten, den Boaschlangen, in einem Ökosystem zusammengelebt. Die These, dass beide Schlangenfamilien miteinander konkurrieren würden, müsse daher überdacht werden. „Zur Zeit des Eozäns, also vor etwa 47 Millionen Jahren, gab es diese Schlangen demnach schon in Europa. Unsere Analysen zeigen, dass sie sich auch hier entwickelt haben“, sagt der Frankfurter Paläontologe Krister Smith.

„Fenster zur Urzeit“

Pythons zählen heute mit einer Länge von bis zu sechs Metern zu den größten Schlangen der Welt und leben vorwiegend in Afrika, Süd- und Südostasien sowie in Australien.

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Das von der deutschen Unesco-Kommission als „Fenster zur Urzeit“ bezeichnete Areal Grube Messel ist seit 25 Jahren Welterbe. Die in den Ölschiefer eingepressten und konservierten Funde zeigen, wie die Welt vor Millionen Jahre in der damals tropischen Region aussah. Mit mittlerweile mehreren Zehntausend Fossilien-Funden können Wissenschaftler ein relativ genaues Bild der damaligen Lebenswelt und des Klimas zeichnen.