Das Vorstandsteam Nicole Schubert, Werner Mast, Hans Rühle, Dominika Pawliczek (v.l.) freut sich über das Preisgeld. Foto: Marta Popowska

Seit mehr als 17 Jahren versucht das kleine Team vom „Arbeitskreis für Sucht- und Gewaltprävention“ Jugendlichen Alternativen zu Drogen und Gewalt aufzuzeigen – und wird für seine Arbeit erneut belohnt. Der Verein erhält den Ehrenamtspreis „Helferherzen“.

Zuffenhausen - Es waren rund 10 000 Bewerber, die sich deutschlandweit für die zweite Ausgabe des Ehrenamtspreises „Helferherzen“ beworben hatten. Vergeben wird dieser von der Drogeriemarktkette „dm“ sowie dem Naturschutzbund Deutschland, dem Deutschen Kinderschutzbund und der Deutschen UNESCO-Kommission. Etwas mehr als 1000 Bewerber wurden schließlich ausgewählt und mit jeweils 1000 Euro belohnt. Der Verein „Arbeitskreis Sucht- und Gewaltprävention Zuffenhausen“ gehört zu den Preisträgern. Seit gut 17 Jahren unterstützt und bringt der Verein Projekte auf den Weg, die Jugendlichen Alternativen zu Alkohol, Drogen und Gewalt aufzeigen und sie für Gefahren im Umgang mit Medien sensibilisieren.

„Wir sind daher sehr dankbar über den Preis“, sagt der zweite Vorsitzende des Vereins Werner Mast. Denn das Geld wird für die Finanzierung der am Montag, 17. Oktober, beginnenden Aktions- und Projektwoche „Body & Soul“ dringend benötigt. Die meisten Gelder, die der Verein generieren kann, fließen in die Projektwoche. Seit Jahren wird die Veranstaltung rund um die Themen Sucht und Gewalt jeden Herbst mit allen weiterführenden Schulen in Zuffenhausen, darunter sind auch zwei Förderschulen, die Gustav Werner Schule sowie die Ernst-Abbé-Schule, durchgeführt. Mehr als 700 Schülerinnen und Schüler nehmen daran teil.

Die jungen Menschen besuchen die Drogenfachberatungsstelle Release U21und machen Workshops zu Themen wie Fitness, Yoga, Gesundheit und Ernährung oder Shopping. So erfahren sie, dass es andere Möglichkeiten gibt, sich zu entspannen und Dampf abzulassen, als zu Joint oder Alkohol zu greifen. In angeleiteten Rollenspielen lernen sie zudem, dass Probleme gemeinsam oft schneller gelöst werden, aber auch, wie schnell eine Situation eskalieren kann.

Großer Einsatz, der schon mehrfach belohnt wurde

Ohne das Engagement und die enge Zusammenarbeit der Schulen würde dieses Mammutprojekt nicht möglich sein. Denn allein könnte die vierköpfige Vereinsführung das nicht stemmen. Wenn sie auch professioneller kaum sein könnte. Der 61-jährige Vorsitzende Hans Rühle leitet die Tageseinrichtung für Kinder an der Cheruskerstraße in Zuffenhausen. Sein 57-jähriger Mitstreiter Werner Mast ist Polizist und Präventionsbeamter am Polizeirevier Zuffenhausen. Die Stadtplanerin Dominika Pawliczek (31) ist nicht nur Schriftführerin, sondern sorgt für eine lückenlose Dokumentation und einen professionellen Auftritt. Um die Kasse kümmert sich Nicole Schubert (33), die auch bei der Stadt tätig ist und zudem die Spenden akquiriert. „Das bedeutet viel anfragen, also Klinken putzen“, betont Schubert. Hinzu kämen Bewerbungen für Wettbewerbe, was ein immenser Aufwand sei.

Belohnt wurde dieser Einsatz bereits im vergangenen Jahr mit dem dritten Platz beim Ehrenamtspreis Baden-Württemberg. Und auch die EnBW fördert das Projekt „Body & Soul“ zwei Jahre lang mit insgesamt 2000 Euro. Nun kommt eben auch der Preis der „Helferherzen“ hinzu.