Noch mehr Fluggäste? Die Umweltschützer halten nichts davon, dass dafür die Gebäude ausgebaut werden. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Terminals energetisch zu verbessern und mehr Sicherheit zu schaffen, sei ja in Ordnung, meint die Umweltschutzorganisation. Darüber hinaus lehnt sie die Ausbauvorhaben am Flughafen Stuttgart ab.

Stuttgart - Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat entschiedenen Protest gegen die Pläne der Flughafengesellschaft zum Ausbau der Terminalkapazitäten angemeldet. Und er hat den Stuttgarter Gemeinderat außerdem aufgefordert, die Pläne abzulehnen, wenn er in seiner Sitzung an diesem Donnerstag Stellung dazu bezieht.

Jener Teil der Pläne und der Begründungen, die auf ein besseres Energiemanagement in den Fluggastgebäuden und bessere Sicherheitskontrollen beziehen, seien ja in Ordnung, heißt es in einer Pressemitteilung des BUND-Regionalverbands Stuttgart. Aber die Gebäudekapazitäten zu steigern, um bis zum Jahr 2033 jährlich 17 Millionen statt heute 12,7 Millionen Passagiere abfertigen zu können, sei ein Unding. Diese Absicht sei absolut unvereinbar mit den viel beschworenen Klimaschutzzielen und den teilweise schon beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen. Hier drohe ein „kapitaler Fehlstart“ bei der Umsetzung des Klimaschutzpakets, für das der Gemeinderat im Dezember 2019 votiert hat und zu dessen Finanzierung im Lauf der nächsten Jahre rund 200 Millionen Euro vorgesehen sind.

Bis zu 2,2 Milliarden Euro an Kosten

Der Gemeinderat soll an diesem Donnerstag nach dem Wunsch der Flughafengesellschaft und der Verwaltungsspitze den Auftrag erteilen, dass der Vertreter der Stadt in der Gesellschafterversammlung dem schrittweisen Ausbau der Terminals zustimmt. Dafür und für andere Maßnahmen wie den Bau von weiteren Parkplätzen will die Flughafengesellschaft bis zum Jahr 2043 ungefähr 2,2 Milliarden Euro aufwenden. Das Geld wird sie selbst erwirtschaften und von den Banken holen müssen. Die Gesellschafter – das Land und die Landeshauptstadt – wollen keine Zuschüsse geben. Der Bau einer weiteren Start-und-Lande-Bahn wird in diesem Zusammenhang ausgeschlossen.