Ein Gebäudekomplex in Göppingen wurde zerstört; das Feuer griff aber nicht auf die Nachbarhäuser über. Foto: 7aktuell.de/Christina Zambito

Ein Brand hat in der Alexanderstraße in Göppingen einen Gebäudekomplex zerstört. Zahlreiche Anwohner mussten in der Nacht in Sicherheit gebracht werden. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen rund eine halbe Million Euro.

Göppingen - Der Geruch von verbranntem Holz lag auch am Sonntagmittag über der näheren Umgebung des Unglücksorts. Am nördlichen Ende der Alexanderstraße in Göppingen wurde ein von Wohnhäusern umgebener Gebäudekomplex in der Nacht zum Sonntag durch ein Feuer ganz zerstört. Im Komplex soll sich auch eine Werkstatt befunden haben.

Brandursache unklar

Die Brandursache ist bisher unbekannt. Durch einen herabstürzenden Dachbalken wurden drei Feuerwehrleute leicht verletzt. Inzwischen seien sie aber wieder wohlauf, wie der Göppinger Feuerwehrkommandant Karlheinz Widmeyer am Sonntagnachmittag erklärte. Die Polizei beziffert den Sachschaden auf rund eine halbe Million Euro.

Drei Feuerwehrleute verletzt

Eine Nachbarin schildert am Tag nach der Katastrophe, wie sie zwischen 2 Uhr und 2.30 Uhr durch einen zunächst schwer definierbaren Krach aus dem Schlaf gerissen wurde. „Als ich den Rollladen hochzog, war es draußen taghell. Es brannte lichterloh“, berichtet die Frau von der vergangenen Nacht. Der Krach, von dem sie geweckt worden sei, habe vermutlich von den Dachziegeln hergerührt, die durch die Hitze des Brandes barsten. Dann sei auch schon die Feuerwehr gekommen und habe sie aus ihren Häusern in ein Zelt gebracht, das in der Nähe eines Bowlingcenters aufgebaut worden war. In den Schlafanzügen harrten die Nachbarn in dem beheizten Zelt aus. Die Feuerwehr habe sie mit Decken und warmen Getränken versorgt, erklärt die Frau, die die Versorgung durch die örtliche Feuerwehr immer wieder lobt. Sieben umliegende Häuser sind in der Nacht evakuiert worden; dort leben mehrere Dutzend Menschen.

Anwohner in Angst

Der Feuerwehr war es gelungen, dass der Brand in dem dicht bebauten Areal nicht auf die umliegenden Gebäude übergegriffen hat. Rund fünf Stunden hätten die Löscharbeiten gedauert. Die Anwohner standen auch am Tag nach dem Feuer unter den Eindrücken der vergangenen Nacht. „Es war schlimm. Wir sind froh, dass wir mit dem Leben davongekommen sind“, meinte die Nachbarin. An ihrem Wohnhaus hat die Hitze des Feuers die Rollläden zum Schmelzen und einige Fenster zum Bersten gebracht. „Es war richtig heftig“, sagt die Anwohnerin.

Immer wieder kamen am Sonntagmittag Menschen an dem Unglücksort vorbei, um sich die Auswirkungen der Katastrophe selbst anzusehen. Der Besitzer des verbrannten Gebäudes stand offenbar auch noch am Tag nach dem Feuer unter Schock. „Ich habe mein Lebenswerk verloren“, rief er von einem Fenster im Erdgeschoss aus in Richtung der Schaulustigen, die vor seinem Haus standen.