Wegen einer Empfehlung in der Kritik: Michael Blume Foto: Staatsministerium

Schon vor der Debatte über den ersten Bericht des Antisemitismusbeauftragten gibt es Aufregung über eine seiner Empfehlungen zur Prävention.

Stuttgart - Schon vor der Diskussion im Landtag sorgt der erste Antisemitismus-Bericht von Michael Blume für Aufregung. Der Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. fühlt sich durch den 62-seitigen Bericht verunglimpft. Als Maßnahme gegen „israelfeindlichen Antisemitismus“ hat der Beauftragte der Landesregierung gegen Antisemitismus unter anderem empfohlen, eine Ausstellung über die „Nakba“ – die Katastrophe – zu erneuern oder zu überarbeiten.

Blume will Ausstellung überarbeiten

In der Wanderausstellung, die der Verein Flüchtlingskinder 2008 erarbeitet hat und die auch auch mit Landesmitteln gefördert wurde, geht es um die Flucht und Vertreibung von Teilen der palästinensischen Bevölkerung im Zuge der Staatsgründung Israels im Jahr 1948. Blume will, dass in einer künftigen Präsentation „gleichberechtigt auch die Vertreibung jüdischer Menschen aus fast allen arabischen Staaten – zum Beispiel aus dem Irak – thematisiert wird.

Die Organisatoren der Ausstellung, die in den vergangenen Jahren 120-mal in Deutschland und auch in im Europäischen Parlament sowie bei den Vereinten Nationen gezeigt wurde, weisen den Vorwurf des Antisemitismus zurück. Mit der Ausstellung habe man ein Thema beleuchten wollen, das viele Palästinenser bis heute umtreibe, sagte Initiatorin Inge Rumpf. Sie forderte Blume auf, die Passage aus dem Bericht zu streichen.