Ein Polizist hält nach den tödlichen Schüssen in Paris Wache am Ort des vermuteten Selbstmordanschlags. Foto: AP

Der den Ermittlern zuvor unbekannte Angreifer auf eine Polizeistation in Paris war mit einem Schlachterbeil bewaffnet, er hatte die Attrappe eines Sprengsatzes und eine Abbildung der IS-Flagge dabei. Nun wurde er identifiziert.

Paris - Der vor einem Pariser Polizeikommissariat getötete Angreifer ist nach Berichten französischer Medien identifiziert. Der 20-Jährige soll im Zusammenhang mit einem gemeinschaftlichen Raub 2013 in Südfrankreich polizeibekannt sein. Als Geburtsort wird Casablanca in Marokko genannt.

Der Mann war am Donnerstag bei einer Attacke auf ein Kommissariat von Polizisten erschossen worden. Er hatte eine Bombenattrappe bei sich und lief mit einem Schlachterbeil bewaffnet auf die Polizisten zu. Dabei rief er dabei auf Arabisch „Allah ist groß!“, wie die Pariser Staatsanwaltschaft mitteilte.

Der Angreifer hatte zudem eine Abbildung der Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) bei sich. Bevor er bei der Attacke am Donnerstag im Norden der französischen Hauptstadt getötet wurde, habe der Mann „Allah ist groß!“ gerufen, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft mit. Er war mit einem Schlachterbeil bewaffnet und hatte die Attrappe eines Sprengsatzes dabei. Neben einem Mobiltelefon fanden die Ermittler ein handgeschriebene Forderung in arabischer Sprache.

Fast zeitgleich mit dem Angriff hatte Präsident François Hollande bei einer Gedenkveranstaltung zum Anschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ vor genau einem Jahr auf die anhaltende Terrorgefahr in Frankreich hingewiesen.

Der Angreifer wurde sofort erschossen

Der Polizeigewerkschafter Yvan Assioma ergänzte, der Angreifer sei vor dem Revier auf Beamte zugerannt und habe sie mit dem Messer bedroht. Er sei sofort erschossen worden, sagte er dem Sender iTele. Die Umgebung des Reviers in Goutte d’Or wurde abgesperrt. Mannschaftswagen fuhren auf, Sirenen heulten. Schulen im Viertel wurden abgeriegelt.

In einer Rede vor Sicherheitskräften hatte Präsident Hollande erklärt, trotz neuer Gesetze und verstärkter Sicherheit bleibe die Bedrohung hoch. Er würdigte den Einsatz der Sicherheitskräfte. Beamte setzten ihr Leben aufs Spiel, „damit wir in Freiheit leben können“, sagte der Präsident.

Am 7. Januar 2015 hatten islamistische Terroristen die Redaktion der Satirezeitschrift in Paris angegriffen und zwölf Menschen ermordet. Bei Attacken auf eine Polizistin und auf einen jüdischen Supermarkt an den beiden folgenden Tagen kamen fünf weitere Menschen um. Die insgesamt drei Angreifer wurden getötet.

Seither ist Frankreich in Alarmbereitschaft. Dennoch erschütterte im November eine weitere islamistische Terrorwelle Paris und kostete 130 Menschen das Leben. Noch immer gilt der Ausnahmezustand. Tausende Sicherheitskräfte sollen für Schutz sorgen.