Bilder aus dem amerikanischen TV: Ein Verletzter wird nach der Schießerei vor dem Pentagon abtransportiert. Foto: AP/WJLA-TV

Bei der Schießerei vor dem Verteidigungsministerium in Washington ist ein Mann gestorben.

Washington - An einem Eingang zum US-Verteidigungsministerium hat ein 36-jähriger Amerikaner zwei Polizisten angeschossen. Diese erwiderten das Feuer, der Angreifer wurde tödlich getroffen.

Die Ermittler gingen nicht von einem terroristischen Hintergrund aus. Im Internet hatte der mutmaßliche Täter Ressentiments gegen die Streitkräfte zum Ausdruck gebracht.

Der Zwischenfall ereignete sich am Donnerstagabend an einem Kontrollpunkt vor dem U-Bahn-Eingang zum Pentagon. Der Täter habe völlig gelassen gewirkt und keine Gefühlsregung gezeigt, sagte Richard Keevill, Chef der Pentagon-Polizei.

Als er in seine Tasche gegriffen habe, hätten die Beamten angenommen, er wolle seinen Ausweis vorzeigen. Doch er habe eine Waffe gezogen und zu schießen begonnen.

Die Polizisten, die Streifschüsse erlitten, feuerten mit halbautomatischen Waffen zurück. Der Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, wo er wenige Stunden später starb.

Keevill betonte, die Sicherheitsvorkehrungen hätten sich bewährt. Der Täter sei schließlich nicht in das Gebäude gelangt.

Seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 ist das Pentagon nicht mehr direkt von der U-Bahn aus zu erreichen, sondern nur noch über eine Sicherheitsschleuse.

"Ein normaler junger Mann“

Wie aus Polizeikreisen verlautete, stammte der Täter aus Hollister in Kalifornien, wo er im Haus seiner Eltern lebte. Ein Nachbar sagte, der 36-Jährige habe „wie ein normaler junger Mann“ gewirkt.

Ermittler prüften, ob ein zweiter Verdächtiger an dem Zwischenfall beteiligt gewesen sein könnte. Man spreche mit einem weiteren Mann, der den Täter möglicherweise begleitet habe, hieß es.

US-Präsident Barack Obama ließ sich vom FBI über die Ermittlungen auf dem Laufenden halten, wie ein Sprecher des Weißen Hauses mitteilte. In einem Internet-Eintrag, der offenbar von dem mutmaßlichen Täter stammte, schrieb dieser, er sei entschlossen, dem 1991 verstorbenen Marineinfanteristen James Sabow Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Sabow wurde damals im Hinterhof seines Hauses in Kalifornien tot aufgefunden. Der Fall wurde als Selbstmord eingestuft, war aber längere Zeit Gegenstand von Verschwörungstheorien.