Boris Palmer (Grüne) sorgte wiederholt mit umstrittenen Aussagen für Wirbel. (Archivbild) Foto: dpa/Christoph Soeder

Manchmal sollte man einfach seine Klappe halten, findet Andreas Schwarz, Fraktionschef der Südwest-Grünen. Seine Worte sind an den Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, gerichtet.

Stuttgart - Der Fraktionschef der baden-württembergischen Grünen, Andreas Schwarz, wünscht sich mehr Zurückhaltung von seinem Tübinger Parteifreund Boris Palmer. Er schätze ihn sehr, sagte Schwarz am Mittwoch in Stuttgart. Als Oberbürgermeister habe Palmer bei Themen wie Klimaneutralität und dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs Erfolge erzielt, sagte Schwarz, räumte aber auch ein: „Das eine oder andere Mal sollte er die Klappe halten. Das weiß er aber auch inzwischen.“

Palmer gilt in seiner Partei als Außenseiter. Mit Aussagen und Vorschlägen sorgt er wiederholt für Schlagzeilen und scharfe Kritik. Nach umstrittenen Aussagen zur Isolierung einzelner Gruppen in der Corona-Pandemie hatten ihn teils prominente Grünen-Mitglieder im Sommer in Schutz genommen. Der Vorstand der Südwest-Grünen hatte Palmer dagegen aufgefordert, die Partei zu verlassen. Zudem hatten die Grünen-Spitzen im Bund, im Land und im Kreisverband Tübingen erklärt, ihn nicht mehr politisch unterstützen zu wollen.