Andreas Bourani hat den Konzertsommer eröffnet. Foto: Archiv

Vor dreitausend Besuchern hat der Sänger Andreas Bourani die diesjährige Auflage des Konzertsommers vor dem Mercedes-Museum eröffnet.

Stuttgart - Da ist er wieder, der Deutsch-Ägypter aus Augsburg, mittlerweile Berlin, der für Bayern beim Bundesvision Songcontest auftrat, das deutsche Lied zur Fußball-WM in Brasilien 2014 sang. Andreas Bourani eröffnet am Donnerstagabend den Konzertsommer auf der großen Open-Air-Bühne am Mercedes-Museum; mehr als 3000 Zuschauer drängen sich vor dieser Bühne, der Himmel ist klar, die Luft mild – ein perfekter Konzertabend. Bourani beginnt ihn mit Hits, die im Ohr geblieben sind: „Füreinander gemacht“ stammt von seinem zweiten und letzten Album, 2014 veröffentlicht - ein flotter Beat, die flirrende Gitarre, eine Geschichte, eine Melodie, die bei den Zuschauern ankommt.

Bouranis Befindlichkeiten

Freilich: Bouranis Texte unterscheiden sich kaum von denen anderer deutscher Songwriter seiner Generation. Sie umkreisen Befindlichkeiten, Hochs und Tiefs, wirken dabei oft allzu unverbindlich. Als Sänger jedoch hat er seinen Kollegen sehr viel voraus. Und das zeigt sich immer mehr, je später der Abend wird, je mehr der 35-jährige sich in Form singt. Bouranis Stimme trägt die Musik wandlungsfähig und er selbst wird von Song zu Song mehr zum schwitzenden Seelenmenschen, der Botschaften vom besseren Leben verkündet.

Andreas Bourani wird begleitet von Bass, E-Gitarre, akustischer Gitarre, Keyboard, Schlagzeug, einem Sound, der sich dieser Stimme perfekt anpasst, federleicht oder temperamentvoll, im Wechsel zwischen schnellen Songs und akustischen Balladen.

Demnächst ein neues Album?

Bekannt wurde Bourani 2011, 2015 feierte er seine größten Erfolge. Dann begann er als Coach bei der Casting Show „The Voice of Germany“. Dass er seit fünf Jahren kein neues Album vorlegte, das ist ihm wohl bewusst. Dass es bald ein neues Album geben könnte, das deutet er an. Ein Stück, das sich vielleicht auf diesem Album finden könnte, stellt er vor, am Donnerstag. Es handelt von der Rückkehr zur Natur, es steigert sich mit jeder Strophe, klingt kraftvoll, vielversprechend.

Blaue Neonstreifen ziehen auf der Bühne ihre Bahn himmelwärts und hinter dem großen Rumpf des Mercedes-Museums wird es langsam dunkel. Andreas Bourani singt „Astronaut“, das Stück, das er gemeinsam mit Sido aufnahm. Er lässt seine Fans niederknien und gemeinsam mit ihm weit in die Luft springen, er tanzt mit den tanzenden Lichtern, er singt schließlich „Hey“, seinen großen Fußball-Hit - „Für alle Kämpfer“, sagt er. „Auch wenn dich gar nichts mehr hält – du brauchst nur weiter zu gehen.“