Wer ein Elektroauto mieten möchte, trifft in Stuttgart dank neuer Anbieter künftig auf mehr Auswahl. Die Mietkonzepte sind dabei unterschiedlich. Foto: dpa/Patrick Pleul

Am Flughafen will das Unternehmen Deer aus Calw von September an vier Fahrzeuge stationieren. Dazu sind Plätze in einem Parkhaus gebucht worden. Deer ist bisher mit Kooperationen vor allem im Umland von Stuttgart aktiv.

Stuttgart - Der bisher in Kooperation mit Stadtwerken vor allem im Umland tätige reine Elektro-Carsharing-Anbieter Deer rückt näher an die Landeshauptstadt heran. Das Tochterunternehmen der Energie Calw GmbH hält vom 1. September an im Flughafen-Parkhaus P 14 vier feste Stellplätze samt Ladestationen vor. Fahrzeuge können per App zum Tagespreis ab 35 Euro (Renault Zoe, BMW i3, E-Golf) gebucht werden, am Airport kommen aber zum Stunden- oder Tagestarif 20 Euro hinzu. Deer vermarktet das Angebot als „Reiseshuttle“.

Die Stadt bleibe über den Flughafen hinaus ein Ziel von Deer, sagt Geschäftsführer Horst Graefe. „Wir wollen flächendeckendes Carsharing und haben dazu 1000 Kommunen angeschrieben“, so Graefe. 80 seien mit rund 200 Autos bisher im Verbund. Das 2019 aus den Stadtwerken Calw ausgegründete Unternehmen baut auch Ladeinfrastruktur auf. Man habe im ersten Betriebsjahr schwarze Zahlen geschrieben. „Ein Privatwagen steht 23 Stunden am Tag, wir sehen im Autoteilen die Zukunft“, so Graefe.

Elektrische Basics werden vermittelt

Auf reine E-Autovermietung setzt auch das Leipziger Unternehmen Nextmove, das einen Standort in Bernhausen unterhält. Der Fokus lieg auf dem klassischen Mietwagenkonzept, Nextmove setzt auf Tages- vor allem aber auf länger dauernde Mieten und zählt auch viele Gewerbekunden. An zehn Standorten werden 400 Autos vom Smart bis zum Tesla angeboten. „Viele Kunden fragen modellspezifisch an, stehen vielleicht vor einer Kaufentscheidung und wollen zuvor im Alltag testen oder mieten sogar nacheinander unterschiedliche Fahrzeuge an“, so die Erfahrung von Geschäftsführer Stefan Moeller. In der Regel würden die Autos eine Woche bis einen Monat lang angemietet. „Wir vermitteln die elektrischen Basics und geben über unseren Youtube-Kanal eine Art Umstiegsberatung“, so Moeller.

E-Nachfrage bei Stadtmobil verhalten

Eher marginal vertreten sind E-Autos bei Stadtmobil – sechs von rund 530 Fahrzeugen – und die kamen in Kooperation mit Kommunen und einem Bauträger in die Flotte. „Ein Kundenstamm für E-Autos muss sich erst entwickeln, die große Nachfrage ist noch nicht da“, so Stadtmobil-Vorstand Ulrich Stähle. Primäres Ziel des Unternehmens sei die Förderung des öffentlichen Verkehrs und nicht, die beim Thema Klimaschutz zweischneidige E-Mobilität zu etablieren.