Vor dem Waiblinger Amtsgericht geht es um einen Betrugsfall (Symbolbild). Foto: dpa

Noch sind viele Fragen offen: Im Fall um zwei nicht gelieferte Porsche warten die Ermittler auf Ergebnisse aus Hannover, weshalb ein weiterer Verhandlungstermin am Waiblinger Amtsgericht anberaumt werden musste.

Waiblingen - Auch nach dem vierten Verhandlungstermin in einem Betrugsprozess am Waiblinger Amtsgericht bleiben noch viele Fragen offen. „Es gibt 0,0 Ergebnisse“, berichtete ein Polizist im Zeugenstand am Montagnachmittag.

Angeklagt ist ein 54-Jähriger aus Berlin, weil er von einer Autohandelsfirma aus dem Rems-Murr-Kreis Anzahlungen für zwei Porsche 911 Sondermodelle in Höhe von insgesamt 47 600 Euro kassierte, die beiden Sportwagen aber nie lieferte. Der Mann hatte beim zweiten Verhandlungstermin behauptet, er habe das Geld einem Anbieter gegeben, der es als Anzahlung für die Spezialmodelle verlangte. Von diesem Anbieter wiederum gibt es bisher nur eine Unterschrift auf einem Vertrag. Wo der Mann sich aufhält, ist unklar. Allerdings konnten die Ermittler die Anschrift seines Vaters in der Nähe von Hannover ausfindig machen. Der Kollege aus Hannover, der den Vater kontaktieren sollte, habe sich jedoch noch nicht gemeldet, berichtete der Polizist dem Vorsitzenden Richter des Schöffengerichts, Steffen Kärcher.

Sondermodell nur für VIP-Kunden

Auskunft hat der Ermittler indes vom Sportwagenhersteller Porsche erhalten. Demnach gehen derartige Spezialmodelle „ausschließlich an VIP-Personen“. Der vom Angeklagten genannte Anbieter sei zwar als Interessent vermerkt, aber nicht als Kunde. „Zum Interessenten kann ich auch werden, wenn ich morgen zu Porsche gehe und sage, ich will einen Sportwagen“, betonte der Polizist.

Da die Ermittlungsergebnisse aus Hannover noch ausstehen, hat der Vorsitzende Richter die Hauptverhandlung unterbrochen. Sie soll am 24. September fortgesetzt werden. Auch dann habe der Angeklagte zu erscheinen, betonte Kärcher. „Bis dahin ist hoffentlich etwas da aus Hannover – hoffen wir auf Hannover“, so der Vorsitzende Richter.