Amazon gerät mit seiner Spendenplattform „Smile“ in die Kritik. Foto: AP

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch prangert eine Irreführung bei der Spendenplattform Smile des Internethändlers Amazon an und spricht von „Umsatz mit falschen Versprechen“.

Berlin - Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat die Spendenplattform Smile des Internethändlers Amazon scharf kritisiert. „Amazon führt Menschen in die Irre, die eine gute Sache unterstützen wollen“, erklärte Foodwatch-Chef Martin Rücker am Montag. Der Online-Händler generiere „Umsatz mit falschen Versprechen“. Den Verbraucherschützern zufolge führte Amazon Foodwatch in einer Liste von zu unterstützenden Organisationen.

Foodwatch habe dem aber nie zugestimmt und werde sich auch nicht für die Plattform registrieren, erklärte die Organisation. Dennoch zeigte Amazon Kunden auf seiner Website und in E-Mails an, sie könnten Foodwatch unterstützen oder hätten dies bereits getan. Geld von Amazon sei bei Foodwatch nie angekommen, hieß es in der Erklärung. Erst nach einem Schreiben von Foodwatch habe Amazon am Freitag reagiert und die Organisation wie gefordert von der Liste genommen.

„Wir standen im Vorfeld nicht einmal in Kontakt mit Amazon über die Frage, ob wir uns an der Plattform beteiligen wollen oder nicht“, erklärte Rücker. Die Organisation drängte den Konzern dazu, „den unter dem irreführenden Eindruck, es könnte Foodwatch unterstützt werden, erzielten Umsatz an eine gemeinnützige Organisation“ zu spenden. Zugleich stellte Foodwatch klar, dass die Organisation selbst von Amazon keine Spenden annehmen werde.

Da der Internetkonzern auch mit Lebensmitteln handle, würden Spenden von Seiten Amazons gegen den Grundsatz der Unabhängigkeit verstoßen, argumentierten die Verbraucherschützer. Amazon hatte Ende vergangenen Jahres unter smile.amazon.de sein eigenes Spendenportal gestartet. Bei Bestellungen über diese Seite leitet Amazon nach eigenen Angaben 0,5 Prozent der Einkaufssumme an eine vom Kunden gewählte Organisation weiter.