Der Einsatz von Nichole Lindow wird nicht belohnt Foto: Baumann

Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart verliert mit 2:3 gegen VT Aurubis Hamburg. Die Dreifachbelastung hinterlässt ihre Spuren, doch eine Pause ist nicht in Sicht.

Stuttgart - Drinnen oder nicht drinnen? Die MTV-Kapitänin Kim Renkema und Lisa Thomsen protestierten heftig nach dem letzten Spielzug – doch spätestens als Schiri Mirco Till vom Stuhl herabstieg, war die knappe 2:3-Niederlage (23:25, 19:25, 27:25, 25:14, 13:15) des Volleyball-Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart gegen den Tabellenachten VT Aurubis Hamburg besiegelt. Dabei war das MTV-Team mit 107:104 Ballpunkten eigentlich das bessere Team.

Nichole Lindow lag enttäuscht am Boden und dehnte ihre strapazierten Muskeln. „Wegen eines lausigen Tip-Balls gewinnen die gegen uns, das kann doch nicht wahr sein“, murrte die Mittelblockerin. Sie hatte sich gerade aufgrund ihrer feurigen Spielweise und zwanzig Punkten (davon fünf Asse) die Auszeichnung als wertvollste Spielerin abgeholt. Doch sie kämpfte mit den Tränen. „Hätten wir bloß die Energie vom Schlussspurt in die ersten beiden Sätze gesteckt, da wären wir jetzt schon längst mit einem 3:0-Erfolg zuhause.“ Doch woher soll die Energie kommen? Die Akkus sind aufgrund der hohen Belastung und dem kleinen Kader längst leer, den Stuttgarter Volleyballerinnen geht die Puste aus. „Es ist unglaublich frustrierend, wenn der Kopf will, aber die Beine machen nicht mit“, meinte Spielführerin Kim Renkema. Trainer Guillermo Naranjo Hernández starrte ungläubig auf die Spielstatistik. „Wir waren gewarnt, nachdem sie auch den Schweriner SC mit 3:2 geschlagen haben“, sagte er. „Aber ich kann den Mädels keinen Vorwurf machen. Sie sind einfach nur müde.“

Volleyballerinnen übernachten am Flughafen

Nach dem Champions League-Spiel beim russischen Serienmeister Dinamo Kasan am Mittwoch musste sein Team wegen des Schneechaos’ eine Nacht auf dem Flughafen verbringen, ehe es mit einem umgebuchten Flug über Moskau nach Stuttgart ging. Nur ein einziges Training war nach der Rückkehr möglich. Dabei brauchen die Spielerinnen dringend Regenerationszeit. Lisa Thomsen und Kaja Grobelna laborierten an einem Magen-Darm-Infekt. „Ich habe zwei Tage nichts gegessen“, sagte die Diagonalangreiferin Kaja Grobelna, die dennoch auf 19 Punkte kam. „Heute ist einfach nicht mehr gegangen, ich habe alles gegeben, was ich hatte.“ Die Akkus sind leer, doch die entscheidende Phase in dieser Saison mit dem Pokalfinale am 28. Februar und den Play-offs im März hat noch nicht mal begonnen.

Schon am Mittwoch geht’s weiter

Schon an diesem Mittwoch (19 Uhr, Scharrena) geht es in der Champions League gegen Azerrail Baku ums Ganze. Der Sieger der Partie sichert sich aller Voraussicht nach einen Platz in der Challenge Runde im CEV-Cup. Der Verlierer muss Abschied nehmen vom europäischen Parkett. Am Samstag (14 Uhr, Scharrena) steht das Spitzenspiel gegen den Tabellenführer Dresdner SC an und am Sonntag (16 Uhr, Scharrena) das Pflichtspiel gegen VCO Berlin. Durchschnaufen ist also erst einmal nicht drin.