Russische Truppen kontrollieren das AKW-Gelände. Foto: dpa/Uncredited

Das Risiko von Atomkraftwerken in Kriegszonen wurde lange vernachlässigt. Jetzt ist die Hilflosigkeit groß, kommentiert Dieter Fuchs.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit stehen Atomkraftwerke in einer umkämpften Kriegszone. Noch schlimmer: Sie werden zum Spielball zweier Armeen und zum Faustpfand des menschenverachtenden Regimes in Moskau. Seit Ende März kontrolliert die russische Armee das größte Atomkraftwerk Europas, Saporischschja. Seit zwei Wochen wird die riesige Anlage regelmäßig mit schweren Waffen beschossen. Wer dahinter steht, ist unklar. Sowohl Russland als auch die Ukraine haben ein Interesse an einer kalkulierten Provokation. Eins steht in jedem Fall fest: Diese für einen ganzen Kontinent gefährliche Situation lässt sich für die Zukunft nur verhindern, wenn Atomkraftwerke keine Zukunft mehr haben.