Die Botnanger Volleyballer baggern, pritschen und sammeln Spenden. Foto: Lichtgut - Oliver Willikonsky

Wer die Botnanger Volleyballer am Samstag sehen will, muss erstmals einen Obolus entrichten. Das Geld geht an die Aktion Weihnachten. Die Spieler werben zudem auf dem Wochenmarkt um Spenden.

Stuttgart - Die jungen Männer mit den roten Zipfelmützen sind ein echter Hingucker auf der Facebook-Seite des ASV Botnang. Damit wirbt der Volleyball-Regionalligist auf der vereinseigenen Seite im Weihnachtsoutfit für eine gute Sache. Die Sportler engagieren sich zum ersten Mal für die Aktion Weihnachten der Stuttgarter Nachrichten. Sie tragen dazu die selbst entworfenen Trainingstrikots mit der Aufschrift „Botnanger Junge“ und dem Keiler, den man aus dem Wappen des ASV entliehen hat. „Mit dem Botnanger Jungen haben wir eine Tradition wiederbelebt“, sagt Marc-Oliver Mestmacher. Der 55-Jährige betreut den Club im siebten Jahr als Trainer.

An diesem Abend beim Training in der Ballsporthalle in Botnang haben die Spieler natürlich auf die lustige rote Kopfbedeckung verzichtet. Der Kader umfasst 16 Akteure – die meisten sind Studenten und Berufsanfänger. Es wird gepritscht und gebaggert und natürlich an der effektiven Aufgabe gefeilt. Schließlich steht am Samstag um 19.30 Uhr eine wichtige Partie auf dem Spielplan gegen den TV Kappelrodeck. Vier Spiele hat der Aufsteiger bereits gewonnen, und der fünfte Sieg soll jetzt gegen das Schlusslicht her.

Es wird ein ganz besonderes Spiel für die Botnanger, denn es geht nicht nur um Punkte, sondern um einen guten Zweck. In der vergangenen Saison ist das Team von der Oberliga in die Regionalliga aufgestiegen. „Und jetzt wollen wir denen was zurückgeben, die nicht so viel Glück hatten wie wir“, sagt der Coach, der gleichzeitig auch Geschäftsführer der Volleyball-Abteilung ist.

Der ASV Botnang engagiert sich vielfältig

Man habe sich bewusst für die Aktion Weihnachten entschieden, weil „wir was für die Region machen wollten“, so Mestmacher. Es ist auch sonst eine Herzensangelegenheit des ASV Botnang sich für Menschen mit Schicksalsschlägen zu engagieren, sei es die Inklusion der Bewohner des benachbarten Flüchtlingsheims in den Verein oder das Vermitteln von Jobs im Verein für Menschen, die durch persönliche Rückschläge in der sozialen Falle des Arbeitslosengelds II stecken.

Deshalb wird es am Samstagabend eine Premiere geben – die Fans des ASV Botnang werden erstmals Eintritt bezahlen müssen, um ihre Lieblinge zu sehen. Bereits in der Oberliga hatte der Verein mit 120 Besuchern einen ungewöhnlichen hohen Zuschauerschnitt „Wir hoffen, dass die drei Euro unsere Anhänger nicht abschrecken und dass der eine oder andere auch noch ein bisschen mehr gibt“, sagt Marc-Oliver Mestmacher. Zudem werden die Vereinsmitglieder in der Halle mit Spendenkässchen unterwegs sein, und die Einnahmen aus der Bewirtung sollen auch der Spendenaktion zugute kommen. Am Samstagvormittag sind die Spieler bereits auf dem Wochenmarkt auf dem Botnanger Marktplatz unterwegs, um dort für das Spiel und die Aktion Weihnachten zu werben.

Spieler sammeln Spenden auf dem Wochenmarkt

Das ist das Besondere an dem ASV Botnang – die jungen Männer müssen nicht nur gut am Netz sein, sondern sich auch sonst im Verein engagieren. „Wir sind eine lebendige Abteilung und pflegen auch ein gutes Miteinander mit den Fußballern“, sagt Marc-Oliver Mestmacher. Jetzt hoffen sie natürlich auf einen guten Zuspruch und jede Menge Spenden. Und dass sich im Stuttgarter Raum in der Zukunft noch andere Teams und Vereine an der Spendenaktion der Stuttgarter Nachrichten beteiligen.