Zum Jahresende rutschte der Dax wieder unter 14 000 Zähler. Foto: AFP/Daniel Roland

Unsere Börsenexperten blicken auf die kommende Woche. Sie beginnt mit Neuigkeiten zur Teuerungsrate. Der Kampf gegen die Inflation wird weiter für Unruhe sorgen.

Die erste Handelswoche des neuen Jahres verspricht eine erfreuliche Nachricht: Am Dienstag dürfte das Statistische Bundesamt bekannt geben, dass die Inflationsrate zurückgegangen ist. Denn im Dezember hat der Staat für viele Haushalte die Gasrechnung übernommen, was den Anstieg der Lebenshaltungskosten dämpft. Da nur eine Abschlagszahlung übernommen wurde, könnte die Inflationsrate in den kommenden Monaten aber wieder steigen – trotz der Preisbremsen für Strom und Gas, die eben nur für einen Teil des Verbrauchs greifen.

Am Freitag wird dann die Teuerungsrate für den gesamten Euroraum veröffentlicht. Sie ist für die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidend und damit auch für Anleger relevant. Denn je langsamer die Inflationsrate sinkt, desto länger wird die EZB ihre Leitzinsen erhöhen müssen.

An der Wall Street steht der Arbeitsmarktbericht im Fokus

Für den weiteren Kurs der US-Notenbank Federal Reserve ist der monatliche Arbeitsmarktbericht von Bedeutung, der ebenfalls am Freitag ansteht. Der eigentlich erfreuliche Beschäftigungsaufbau und die hohe Zahl unbesetzter Stellen in den Vereinigten Staaten stellen die Fed vor Probleme, denn der Lohndruck ist in den USA noch weitaus höher als in Europa. Deshalb ist auch dort der Kampf gegen die Inflation noch lange nicht vorbei, obwohl die Teuerungsrate nicht mehr ganz so hoch ist wie diesseits des Atlantiks.

Die vor diesem Hintergrund unausweichlichen Zinserhöhungen bedeuten einerseits steigende Kreditkosten, was sich dämpfend auf Investitionen und Konsum auswirkt. Andererseits bekommen Sparer nun wieder höhere Zinsen auf Bankeinlagen, Lebensversicherungen oder Rentenfonds, also vergleichsweise sichere Geldanlagen. Das schmälert tendenziell die Attraktivität von Aktien. Einfach wird der Start ins neue Börsenjahr nicht.