Alexander Gauland entschuldigte sich für seine „Vogelschiss“-Äußerung. Foto: dpa

Seine „Vogelschiss“-Äußerung hat AfD-Chef Alexander Gauland beim Landesparteitag in Nürnberg als unklug bezeichnet. Außerdem sprach er über den Mord an Susanna F. in Wiesbaden.

Nürnberg - Als „missdeutbar und damit politisch unklug“ hat AfD-Chef Alexander Gauland seine viel kritisierte „Vogelschiss“-Äußerung bezeichnet. Beim Landesparteitag der bayerischen AfD in Nürnberg sagte Gauland am Samstag Mittag, diese Aussage sei „schlimmer als ein Verbrechen, sie war eine Dummheit“. Er zitierte damit den Außenminister Napoleons, Talleyrand.

Beim Kongress der thüringischen AfD-Jugend hatte Gauland kürzlich gesagt: «Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über tausend Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.» In Nürnberg sagte der AfD-Vorsitzende nun, „bei 50 Millionen Toten, darunter sechs Millionen Juden“ könne dieses „Missverhältnis“ (wohl zur „erfolgreichen deutschen Geschichte“) mit dem „von mir verwendeten Begriff nicht angemessen ausgedrückt“ werden. Er habe nichts bagatellisieren, fügte Gauland hinzu, sondern „die moralische Verkommenheit ausdrücken“ wollen. Derzeit sehe er „meine politische Aufgabe darin, einen Vogelschiss zu beseitigen.“

Den Rest seiner gut halbstündigen Rede beim bayerischen Landesparteitag bestritt Gauland mit Angriffen auf Bundeskanzlerin Angela Merkel und deren „Wir-schaffen-das-Wahnsinn“. Die deutsche Bevölkerung werde „durch irgendeine ausgetauscht“. Folgen seien unter anderem der Mord an Susanna F. in Wiesbaden. Zur Kritik anderer Parteien an der von der AfD „spontan“ ausgerufenen Gedenkminute für die ermordete 14-jährige im Bundestag sagte Gauland: „Was ist das für eine ideologische Verbohrtheit, wenn man ein ganz ruhiges Totengedenken als Provokation sieht! Diese Politiker wissen nicht mehr, was sie angestellt haben.“ Zur nunmehr verschärften Politik gegenüber Asylbewerbern, wie sie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigt hat, sagte Gauland, alles sei „von der AfD abgeschrieben.“