Der Bundessprecher der Alternative für Deutschland (AfD), Jörg Meuthen, auf dem Bundeskongress der Jungen Alternative Foto: dpa

Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen hat seinen Co-Chef für dessen Wortwahl kritisiert. Zugleich verteidigt er Gauland allerdings gegen den Vorwurf, die NS-Zeit verharmlost zu haben.

Berlin - Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen hat sich von der „Vogelschiss“-Äußerung seines Co-Vorsitzenden Alexander Gauland distanziert. „Der Herrn Gauland angelastete Satz - insbesondere die Bezeichnung „Vogelschiss“ - ist in der Tat ausgesprochen unglücklich und die Wortwahl unangemessen“, sagte Meuthen am Sonntag Zeit Online. Er verteidigte Gauland allerdings gegen den Vorwurf, die NS-Zeit verharmlost zu haben. „Im Kontext seiner Rede wird jedoch vollkommen deutlich, dass er dort in gar keiner Weise die entsetzlichen Gräueltaten der Nazizeit verharmlost oder relativiert hat, wie ihm nun reflexartig unterstellt wird.“

Gauland, auch Fraktionschef im Bundestag, hatte am Samstag beim Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative im thüringischen Seebach mit den Worten Empörung ausgelöst: „Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.“ Der Satz fiel nach einem Bekenntnis zur Verantwortung der Deutschen für den Nationalsozialismus mit Millionen ermordeten Juden und Millionen Kriegstoten. „Ja, wir bekennen uns zur Verantwortung für die zwölf Jahre“, sagte Gauland, aber: „Wir haben eine ruhmreiche Geschichte - und die, liebe Freunde, dauerte länger als die verdammten zwölf Jahre.“