Die ambulante medizinische Versorgung erwachsener Menschen mit schwerer Behinderung gilt als verbesserungsbedürftig. Foto: dpa//Bernd Weissbrod

Erwachsene mit schwerem Handicap sind auf eine besondere ambulante Versorgung angewiesen, die das Gesundheitssystem nicht berücksichtigt. Deshalb fordern Verbände die Schaffung eines speziellen Behandlungszentrums im Kreis Esslingen.

Facharztbesuche bringen uns an unsere Grenzen“, schildert die Mutter eines 40-jährigen Mannes mit Downsyndrom. „Die Ärzte erwarten, dass die Beschwerden kurz und knapp beschrieben werden und auf Fragen präzise geantwortet wird. Das kann mein Sohn aufgrund seiner Behinderung nicht.“ Solche Erfahrungsberichte kennt Bärbel Kehl-Maurer zur Genüge. Die ambulante medizinische Versorgung geistig und/oder mehrfach behinderter Erwachsener im Landkreis Esslingen sei verbesserungsbedürftig, meint die Vorsitzende der Lebenshilfe Kirchheim. Die Situation sei nicht nur für die Betroffenen schwierig, räumt sie ein. Sondern auch für die Ärzte selbst: Wie sollen sie – oft unter Zeitdruck und unerfahren im Umgang mit gehandicapten Menschen – eine Diagnose stellen, wenn der Patient schwerwiegende Kommunikations- und Verhaltensstörungen aufweist?