Noch wie wurden so viele Pakete ausgeliefert wie jetzt zu Weihnachten Foto: dpa

Vor Weihnachten sind die Paketdienste am Limit, die Zahl der Beschwerden steigt. Baden-Württembergs Verbraucherschutzminister Peter Hauk fordert ein Umdenken.

Stuttgart - Baden-Württembergs Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) hat die Bürger dazu aufgerufen, Weihnachtsgeschenke im Zweifel lieber im örtlichen Einzelhandel als im Internet zu kaufen. „Wer an Weihnachten die Geschenke sicher daheim haben möchte, der sollte sie in den Läden vor Ort kaufen“, sagte er unserer Zeitung. Dann habe man die Ware sicher und müsse sich nicht ärgern, so Hauk mit Blick auf die wachsende Zahl an Beschwerden über verspätete oder unzuverlässige Paketlieferungen.

Mehr Beschwerden

Die Zahl der Beschwerden über Postzustellungen ist drastisch gestiegen. Allein die Bundesnetzagentur in Bonn registrierte laut einem Sprecher dieses Jahr bislang 5200 Beschwerden – das sind schon jetzt 30 Prozent mehr als im gesamten Vorjahr.

„Signal setzen“

Laut Hauk ist der wachsende Ärger mit Paketlieferungen „ein Nachteil der massiven Zunahme der Online-Bestellungen“. Er empfehle auch deshalb den Einkauf vor Ort, weil gerade im ländlichen Raum der Online-Handel eine große Konkurrenz für die örtlichen Händler sei. Diese würden immer mehr verschwinden. Mit einem Einkauf vor Ort „könnte man auch ein Signal für den örtlichen Handel setzen“, sagte Hauk, der auch für den ländlichen Raum zuständig ist.

DHL weist Vorwürfe zurück

In der Branche der Paketdienste wird der Vorwurf nachlassender Zuverlässigkeit vehement zurückgewiesen. Ein Sprecher des Marktführers DHL sagte unserer Zeitung: „Bei aktuell sieben Millionen Paketsendungen, die wir täglich befördern, bleibt es nicht aus, dass auch Fehler gemacht werden.“ Setze man allerdings die Zahl der Reklamationen dazu ins Verhältnis, ergebe sich eine Fehlerquote „mit der andere Unternehmen mehr als zufrieden wären“. Laut dem Sprecher hat DHL noch nie so viele Pakete ausgeliefert wie jetzt in der Weihnachtszeit.