Kerzen, Püppchen, Ledertaschen, Keramik, Schmuck und vieles mehr: Kunsthandwerker aus dem ganzen Land bewerben sich um einen Platz in Gesine Hansons umgebauten ehemaligen Bauerngehöft. In Corona-Zeiten waren es noch mehr als sonst. Foto: factum/Jürgen Bach

In den Städten fällt der adventliche Budenzauber aus. Doch im kleinen Dorf Enzweihingen gibt es in einem riesigen, zur Galerie umgebauten ehemaligen Bauerngehöft bis 19. Dezember einen prächtigen Ersatz. Die Geschichte eines ungewöhnlichen Projekts.

Vaihingen an der Enz - Schon lange vor Corona hatte Gesine Hanson von Weihnachtsmärkten die Nase voll. „Es war kalt, nass und trubelig“, erinnert sie sich an die Zeit zurück, als sie mit ihren Holz-Objekten hinter dem tannenzweig- und leuchtmittelgeschmückten Verkaufstresen stand – etwa auf dem Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt. Der Kontrast zu Hansons über drei Stockwerke reichender, in altes Fachwerk eingebauter Galerie könnte kaum größer sein. In einem Ofen prasselt ein Feuer. Aus einer Ecke dringt maskengedämpftes Gemurmel zweier Kundinnen im Woll- und Seidentextilien-Glück. Und herrschte nicht gerade die Pandemie, gäbe es sogar Kaffee, Tee und Kuchen.