40 000 Fahrten hat die „Wilde Hilde“ bereits absolviert. Bisher lief alles rund. Foto: Gottfried Stoppel

Im Schwabenpark ist am Samstag ein Wagen auf 25 Metern Höhe stecken geblieben. Vier Besucher mussten aus der Achterbahn-Gondel geborgen werden. Für die Parkbetreiber hat sich dabei gezeigt, dass die Sicherheitsmaßnahmen funktionieren.

Kaisersbach - Schreckmoment im Schwabenpark: am Samstagnachmittag sind vier Besucher in der Attraktion „Wilde Hilde“ mit ihrem Wagen auf 25 Metern Höhe stecken geblieben. Ein Horrorszenario wohl nicht nur für die Insassen, sondern auch für die Parkbetreiber. Für André Hudelmaier war der Vorfall aber auch der Beweis, dass bei der Mischung aus Achterbahn, Freefalltower und Schiffschaukel alles funktioniert, wie es funktionieren sollte: „Die Sicherheitstechnik hat die Fahrt gestoppt, weil ein elektrischer Fehler aufgetreten ist“, erzählt der Parkmanager.

Die Bergung aus luftiger Höhe war mehrfach mit der Feuerwehr geübt worden

Eine solche Störung könne bei den hoch entwickelten Fahrgeschäften immer einmal passieren, meint Hudelmaier, entscheidend sei dabei, dass das Kontrollsystem – wie am Samstag – einschreite und die Anlage anhalte. Und entscheidend sei zudem, dass die Evakuierung einwandfrei funktioniert habe. Direkt neben der Anlage sei ein Bergungsgerät des Herstellers stationiert. Mit diesem hätten die ersten zwei Passagiere sofort aus der misslichen Lage gerettet werden können. Um die beiden anderen Insassen aus dem Wagen zu befreien, mussten allerdings die Feuerwehren Kaisersbach und Welzheim samt Drehleiterfahrzeug geholt werden.

„Wir üben den Notfall einmal im Jahr mit der Feuerwehr“, erzählt Hudelmaier. Nach einer guten halben Stunde war die Bergung vorbei, gerade einmal fünf bis zehn Minuten habe es gedauert, die Störung zu beheben: „Aber weil wir das vorher nicht wissen konnten, haben wir erst einmal die Leute rausgeholt“, erläutert er.

Die Wilde Hilde ist Ende Mai offiziell eröffnet worden

Am Sonntag war die „Wilde Hilde“ bereits wieder in Betrieb. Bei dem 1,3 Millionen teuren Fahrgeschäft handelt es sich um einen Prototyp, der erst Ende Mai offiziell eröffnet worden war. „Es gab bisher 40 000 Fahrten, und jetzt ist die Bahn zum ersten Mal stehengeblieben“, sagt André Hudelmaier.

Die Sicherheit ihrer Besucher sei der Betreiberfamilie Hudelmaier wichtig: Wie vorgeschrieben, würden bestimmte Teile des Fahrgeschäfts – etwa die Rollen oder die Bügel – täglich gewartet. Dazu kämen wöchentliche, monatliche, jährliche Kontrollen. „Die Polizei hat sich die Unterlagen angeschaut, und es war alles einwandfrei“, sagt Hudelmaier.

Schwabenpark setzt bei der Wartung auf neueste Technik

Er erzählt, dass der Schwabenpark seit zwei Jahren bei der Wartung auf neueste Technik und eine entsprechende App setze. Über diese könnten die Betreiber genau nachvollziehen, ob alle Kontrollen ordnungsgemäß erledigt wurden: „Eine Checkliste kann ich überall ausfüllen, aber über die Wartungs-App kann ich nachvollziehen, ob der Techniker wirklich auf der Anlage war“, erläutert der Parkmanager.

Warum sich der Aufwand lohnt? „Man muss als Betreiber erst einmal damit leben können, wenn in dem eigenen Freizeitpark ein Unglück passiert“, sagt André Hudelmaier. Einen enormen finanziellen Verlust bringe ein solches auch mit sich. „Da sind die Kosten der täglichen Wartung eine Kleinigkeit dagegen. Und ich glaube, wir sind da sehr gut aufgestellt.“