Dieter Zetsche (l). wird nun doch nicht der Kontrolleur von Daimler-Chef Ola Källenius (r.). Bei der Übergabe des Staffelstabs im Mai 2019 waren die Pläne noch andere. Foto: Kay Nietfeld/dpa/Kay Nietfeld

Dieter Zetsche wollte nächstes Jahr triumphal als Chefaufseher zu Daimler zurückkehren. Daraus wird nichts – und vielleicht ist es für alle besser so.

Stuttgart - Ein Urteil über sich selbst zu sprechen ist eine heikle Sache. Man läuft Gefahr, sich über den grünen Klee zu loben oder sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Als der ehemalige Daimler-Chef Dieter Zetsche kurz vor seinem Ausscheiden im vergangenen Jahr nach seiner persönlichen Bilanz gefragt wurde, unterlief ihm weder der eine noch der andere Fehler. Stattdessen stellte er eine Gelassenheit zur Schau, die manche bei Daimler fast schon als aufreizend empfanden. „Ich bin total mit mir im Frieden“, sagte der heute 67-Jährige, der den Konzern 13 Jahre lang geführt hatte. Auch zur Krise, in die Daimler bereits geradewegs hineinsteuerte, hatte er seine Meinung: „Ob ich jetzt mit einem Spitzenjahr oder einem Weniger-Spitzenjahr abschließe, das können Sie gerne in irgendwelchen Artikeln behandeln, aber das hat für Daimler eigentlich wenig Relevanz.“