Abgelaufener Tee muss nicht unbedingt in den Müll. Foto: kb-photodesign / shutterstock.com

Wir zeigen Ihnen, wie Sie herausfinden, ob abgelaufener Tee noch genießbar ist und was Sie im Zweifelsfall damit machen können.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sorgt bei vielen Verbrauchern immer noch für Verwirrung, denn oft wird es mit dem Verbrauchsdatum für leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch oder Eier verwechselt. Dabei ist das MHD weder ein Verfallsdatum, noch ein Wegwerfdatum. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) schreibt zum MHD:

„Es ist das Datum, bis zu dem das betroffene Lebensmittel unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen (z. B. ausreichend gekühlt) seine spezifischen Eigenschaften behält - Beispiel: der lockere Klecks Sahne auf dem Pudding. Das MHD wird vom Hersteller festgelegt. Wenn das MHD eines Lebensmittels überschritten ist, so muss das klar und allgemein verständlich kenntlich gemacht werden. Die Ware darf jedoch weiterhin in Umlauf gebracht werden, wenn sich das Unternehmen, das die Ware abgibt, davon überzeugt hat, dass das Lebensmittel sicher ist.“

Die spezifischen Eigenschaften behalten, bedeutet auf Tee bezogen, dass zum Beispiel Farbe, Geruch und Geschmack erhalten bleiben. Nach dem Ablauf des MHD können diese Qualitätsmerkmale zwar nicht mehr garantiert werden, auf die Genießbarkeit hat das aber zunächst keine Auswirkung. Eine Ausnahme bilden Arzneitees, bei denen nach Verfall des MHD (meistens nach 18 Monaten) seine Heilwirkung nachlässt. Bei der Frage, ob man abgelaufenen Tee noch trinken kann, kommt es zum einen auf die Zeit an, die seit dem Ablaufen des MHD vergangen ist und zum anderen auf die richtige Lagerung. Tee sollte in einer trockenen Umgebung luftdicht, kühl und dunkel gelagert werden.

So finden Sie heraus, ob man den abgelaufenen Tee noch trinken kann

Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt die Genießbarkeit von länger abgelaufenem Tee in drei Schritten zu testen.
 

  1. Sichtprüfung: Sind die Teebeutel aufgerissen, gibt es seltsame Verfärbungen oder gar Schädlinge, die den Tee befallen haben?
  2. Geruchsprüfung: Riecht der Tee merkwürdig, zum Beispiel ranzig oder feucht?
  3. Geschmacksprüfung: Nur, wenn der abgelaufene Tee die beiden ersten Prüfungen bestanden hat, sollten Sie vorsichtig einen Geschmackstest durchführen. Beobachten Sie dabei zunächst das Verhalten und Aussehen beim Aufbrühen und testen Sie dann durch einen kleinen Schluck, ob der Tee geschmacklich noch in Ordnung ist.

Weitere Informationen zum Umgang mit abgelaufenen Lebensmitteln finden Sie in diesem Flyer des BMEL.

Was tun mit abgelaufenem Tee?

Hat der Tee Ihre Qualitätsprüfung nicht bestanden, müssen Sie ihn nicht gleich entsorgen. Es sei denn, er ist feucht geworden und hat Schimmel angesetzt. In diesem Fall gehört er in den Müll. Andernfalls bieten sich folgende Verwendungszwecke an:
 

  • Gerüche entfernen: Sie können die Teebeutel nutzen, um Gerüche aus Schuhen, Schränken oder anderen Gegenständen zu entfernen. Platzieren Sie die trockenen Teebeutel dazu in dem zu reinigenden Gegenstand und lassen Sie sie mehrere Stunden bis Tage einwirken.
  • Pflanzen düngen: Den abgelaufenen Tee können Sie ebenfalls als Dünger benutzen. Geben Sie ihn dazu einfach in die Gießkanne und gießen Sie Ihre Pflanzen wie gewohnt. In trockener Form sollte der Tee immer mit etwas Erde bedeckt werden, damit er keine Schädlinge anzieht.
  • Körper pflegen: Abgelaufener Tee kann als Badezusatz verwendet werden. Dazu einfach ein paar Beutel ins Badewasser legen und einige Minuten einziehen lassen. So hat wenigstens Ihre Haut noch etwas von den Kräutern.
  • Töpfe reinigen: Feuchten Sie die Teebeutel leicht an und wischen Sie damit nach dem Kochen Ihre Töpfe sauber, bevor Sie sie in die Spülmaschine geben.

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