Die kanadische Regierung verklagt im Dieselskandal Volkswagen. Foto: dpa/Sina Schuldt

Die kanadische Regierung reicht wegen manipulierter Abgaswerte und der Verbreitung irreführender Informationen Klage gegen Volkswagen ein. Die Klageschrift umfasst insgesamt 60 Punkte.

Montreal - Kanada verklagt Volkswagen im Dieselskandal: Wegen manipulierter Abgaswerte und der Verbreitung irreführender Informationen hat die kanadische Regierung Klage gegen den Wolfsburger Autobauer eingereicht. Das teilte Kanadas Regierung am Montag (Ortszeit) in Toronto mit. Insgesamt umfasse die Klageschrift 60 Punkte.

Im Detail wirft Kanada dem Konzern vor, zwischen Januar 2008 und Dezember 2015 fast 128 000 Fahrzeuge in das Land ausgeführt zu haben, die mit einer Software ausgestattet gewesen seien, um Verstöße gegen kanadische Abgasnormen zu verbergen. Damit habe Volkswagen gegen Umweltschutzgesetze des Landes verstoßen.

Vierjährige Untersuchungen vorausgegangen

Die Klage sei nach vierjährigen Untersuchungen des kanadischen Umweltministeriums eingereicht worden, schrieb die Regierung. Bei einer Anhörung an diesem Freitag vor einem Gericht in Ontario werden Vertreter des Konzerns und des Umweltministeriums anwesend sein, teilte ein Unternehmenssprecher mit.

Volkswagen hatte im September 2015 auf Druck der US-Behörden zugegeben, in großem Stil bei der Abgasreinigung von Dieselmotoren betrogen zu haben. Der Konzern räumte ein, die Abgas-Software bestimmter Dieselmotoren so eingestellt zu haben, dass im tatsächlichen Betrieb auf der Straße deutlich mehr giftige Stickoxide (NOx) ausgestoßen wurden als in Schadstofftests.