Ein Plastikbecher zum Mitnehmen soll in Tübingen künftig mit 50 Cent besteuert werden – vorausgesetzt, der Gemeinderat stimmt dem Vorhaben am Donnerstag zu. Foto: Michael Steinert/michael steinert

Tübingen will als erste Stadt in Deutschland eine Verpackungssteuer einführen, um die Vermüllung zu reduzieren. Etliche Händler und Gastronomen halten die Abgabe für geschäftsschädigend. Rückendeckung erhält Tübingen vom Umweltministerium.

Tübingen - Die Abfalleimer in der Altstadt sind voll mit Coffee-to-go-Bechern und Plastikschalen vom letzten Mittagessen. Wie viele Städte in Deutschland kämpft Tübingen gegen die zunehmende Vermüllung des öffentlichen Raums. Bundesweit einzigartig ist allerdings der Grundsatzbeschluss des Gemeinderats, eine Verpackungssteuer einzuführen. Von April 2020 an soll für jede Einwegschüssel oder -flasche, jede Dönerbox und jede Pommesschale eine Abgabe in Höhe von 50 Cent fällig werden, für jedes Besteckteil 20 Cent. Bezahlen müssen die Steuer all jene Betriebe, die Speisen und Getränke anbieten, die zum Verzehr unterwegs bestimmt sind.