Das Frühlingsfest wird aufgebaut Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das 78. Stuttgarter Frühlingsfest beginnt an diesem Samstag auf dem Cannstatter Wasen. Wir haben Daten und Fakten für die Besucher zusammengetragen.

Stuttgart - So mancher wird sich wundern. Ja, ist denn schon wieder Herbst? Nein, keine Angst. Zwar steht ganz vorne auf dem Wasen ein Bierzelt – wie sonst nur beim Volksfest. Doch es ist tatsächlich April, und Stuttgart feiert das Frühlingsfest. Die Veranstalterin in.Stuttgart hat umgebaut, den Wasenwirt an die Cannstatter Kanne gestellt, damit die Zelte besser verteilt sind. Was es sonst noch Neues gibt? Wir haben die Daten und Fakten zum Frühlingsfest zusammengetragen.

Nach wie vielen Schlägen fließt das Bier?

In Stuttgart gibt es ja eine äußerst schwäbische Konstellation: Da ist der Kassenwart auch fürs Vergnügen zuständig. Als Kämmerer ist Michael Föll eher knickrig, als Wasenbürgermeister hingegen generös: Sein Rekord steht bei 23 Schlägen. Jener Tag ging als Zapfhahnmassaker in die Geschichte des Frühlingsfestes ein. Er wird an diesem Samstag um 12 Uhr beim Wasenwirt das erste Fass anstechen.

Wie lange dauert das Frühlingsfest?

Gefeiert wird drei Wochen lang. Bis zum Sonntag, 8. Mai. Dennoch werden weit weniger Besucher erwartet als beim großen Bruder, dem Cannstatter Volksfest, das ja 17 Tage dauert. Im Vorjahr kamen 1,5 Millionen Besucher. So viele sollen es wieder werden, wünscht in.Stuttgart.

Was kosten Essen und Trinken?

Die Maß Bier kostet in den Festzelten bis zu 9,80 Euro, das halbe Göckele bis zu 10,30 Euro. Auf dem Platz zahlt man für eine rote Wurst mit Brötchen bis zu 3,50 Euro, eine Portion Pommes frites kostet bis zu 3 Euro. Ein alkoholfreies Getränk (0,3 Liter) kostet bis zu 2,50 Euro. Ein Crêpe mit Apfelmus kostet 3 Euro. Für 100 Gramm gebrannte Erdnüsse zahlt man 2,50 Euro, Popcorn kostet 2 Euro. Im Prinzip gilt das Gleiche wie überall: Preise vergleichen lohnt sich.

Wie teuer ist der Nervenkitzel?

Im Fahrgeschäft „Circus Circus“ kann man sich für 3,50 Euro herumschleudern lassen. Das Riesenrad nimmt einen für 6 Euro (4 Euro Kinder) mit. Boxauto fahren kostet 2,50 Euro eine Fahrt. Die Wildwasserbahn kostet 5 Euro (Kinder 4 Euro). Die neue Geisterbahn Spuk kostet 4,50 Euro für Erwachsene und 3,50 Euro für Kinder. Im Irrgarten Geheimnisse des Orients darf man für 3,50 Euro einen Ausweg suchen, Kinder zahlen 3 Euro. Bei den Kinderkarussells kostet eine Fahrt bis zu 2,50 Euro. Den Babyflug gibt’s für 2 Euro.

Was gibt’s außer Rummel und Prosit?

Jeweils mittwochs sind Familientage, an denen die Schausteller und Wirte die Preise reduzieren. Jeweils dienstags bekommen die Mitglieder des Fritzle-Clubs des VfB Stuttgart Rabatt. Am Samstag, 23 April, starten Heißluftballone am Reitstadion, so die Winde günstig wehen. Am Sonntag, 8. Mai, verabschiedet sich das Frühlingsfest mit einem Feuerwerk.

Wie lange kann gefeiert werden?

Am Samstag beginnt der Rummel um 11 Uhr und endet um Mitternacht. Montags bis donnerstags ist von 12 bis 23 Uhr geöffnet, freitags und vor Feiertagen von 12 bis 24 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 23 Uhr.

Was macht die Polizei?

Wie die Alten trinken, so trinken auch die Jungen. Das Geschäftsprinzip des Festes ist nun mal der Verkauf von Alkohol. Während der Rausch der Alten kaum jemanden interessiert, außer sie selbst, schaut die Gesellschaft bei den Jungen ganz genau hin. Die Polizei wird einerseits kontrollieren, die Stadt wieder Testkäufer schicken und überprüfen, ob Minderjährige an Schnaps kommen, andererseits setzt man auf Prävention und Aufklärung. Man wird in S-Bahnen und am Cannstatter Bahnhof Jugendliche ansprechen. Jeweils mittwochs wird die Polizei am Eingang am Parkplatz die Besucher auf die Gefahren durch Taschendiebe hinweisen. Auf die Langfinger will man ein besonderes Augenmerk haben. Ebenso auf gewaltbereite Jugendbanden. Und man sollte auch, schon bevor man auf den Wasen kommt, einen Blick in seine Tasche werfen: Pfefferspray und Reizgas sind nicht erlaubt und müssen am Eingang abgegeben werden.

Wie komme ich auf den Wasen?

Am besten mit Bus und Bahn. Parkplätze gibt es, aber sie sind an den Wochenenden knapp. Die Stadtbahnlinie U 11 fährt an den Wochenenden von 11 Uhr an vom Hauptbahnhof zum Wasen. Die letzte Rückfahrt ist samstags um 0.45 Uhr, sonn- und feiertags um 23.50 Uhr. Die S-Bahnen fahren mit Vollzügen.

Wie viele Menschen arbeiten auf dem Wasen?

Das ist der Abschnitt für Statistikfreunde. Beim Frühlingsfest arbeiten rund 1000 Menschen, etwa 10 000 Menschen aber sind mit dem Rummel befasst. Dazu zählen etwa die Elektriker und Schreiner, die beim Aufbau helfen, oder die vielen Lieferanten, die Tag für Tag auf den Wasen fahren und Göckele, Bier oder Teddybären bringen. Das Gelände ist 25 Hektar groß, inklusive des Parkplatzes. Das entspricht ungefähr der Größe von 35 Fußballfeldern. 252 Betriebe haben dort aufgebaut. Der Stromverbrauch entspricht dem einer Stadt mit 20 000 Einwohnern, der Wasserverbrauch beträgt 13 500 Kubikmeter. Das entspricht 72  200 Badewannen. In den drei Zelten, dem Almhüttendorf und den Imbissen gibt es 15 000 Sitzplätze.