Ein Einschlag an der Berliner Mauer an der Boyenstraße, auf dem Gelände des Bundeswehrkrankenhauses. Foto: dpa

Überraschend ist in ein bislang unbekanntes Stück der Berliner Mauer von Spaziergängern entdeckt worden. Die Stiftung Berliner Mauer hat die Echtheit des rund 20 Meter langen Betonstücks bestätigt. Am 13. August 1961 hatte die SED-Führung mit dem Bau der Mauer begonnen.

Berlin - Überraschend ist in ein bislang unbekanntes Stück der Berliner Mauer entdeckt worden. Der Abschnitt sei bei einem Kiezspaziergang mit Bürgern im Juni nahe dem Areal des Bundesnachrichtendienstes an der Ida-von Arnim-Straße ins Auge gefallen, teilte der Bezirksstadtrat von Mitte, Ephraim Gothe, am 57. Jahrestag des Mauerbaus mit. „Ich war total überrascht, dass es noch Unentdecktes gibt“, sagte der SPD-Politiker am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Stiftung Berliner Mauer habe die Echtheit bestätigt. Das rund 20 Meter lange Betonstück mit Lampenhaltern sei inzwischen in die Denkmalliste eingetragen worden, so Gothe. Es spreche vieles dafür, dass es Teil der Vorfeldsicherungs-Mauer in der Nähe des damaligen Grenzübergangs Chausseestraße von etwa 1985 ist. Vergleichbare Teile stehen demnach an der Bernauer Straße und Gartenstraße. Der Betonweg an dem neuen Mauerstück stimme mit dem Postenweg an der Bernauer Straße überein, der nach der Sprengung der Versöhnungskirche 1985 angelegt worden war.

In der dortigen zentralen Mauer-Gedenkstätte wurde am Montag an die Opfer des Mauerbaus erinnert. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), derzeit auch Präsident des Bundesrates, die Vizepräsidentin des Bundestages, Petra Pau, sowie der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, legten Kränze nieder.

Am 13. August 1961 hatte die SED-Führung unter Walter Ulbricht mit dem Bau der Mauer begonnen. Das rund 155 Kilometer lange Bollwerk zerschnitt Berlin mehr als 28 Jahre. Die Teilung endete erst mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989.