Ein Organspendeausweis. Foto: dpa

Für die Fortbildung von Transplantationsbeauftragten sind 300.000 Euro vorgesehen. Bayern ist der Spitzenreiter bei Transplantationen.

Stuttgart - Baden-Württemberg will der bundesweit stark gesunkenen Bereitschaft zur Organspende entgegenwirken und deshalb die Stellung der Transplantationsbeauftragten an den Kliniken stärken. Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten wird die Landesregierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am kommenden Dienstag Mittel von rund 300.000 Euro für die Jahre 2013 bis 2015 freigeben. Mit dem Geld aus der „Zukunftsoffensive III“ sollen Fortbildungsmaßnahmen für die 150 Transplantationsbeauftragten an den Intensivkliniken im Land finanziert werden. Das geht aus der Kabinettsvorlage hervor, die den Stuttgarter Nachrichten vorliegt.

Die Weiterbildung soll 40 Stunden umfassen und sich an den Richtlinien der Bundesärztekammer orientieren. Der Kurs richtet sich an Ärzte und speziell geschulte Pflegekräfte, die an den Kliniken für die Vorbereitung und Durchführung der Organspenden zuständig sind und zugleich Angehörige von Organspendern betreuen,

Spendenbereitschaft gesunken

Mit der Maßnahme erhofft sich Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) eine Steigerung der Organspenderzahlen. Sie waren im vergangenen Jahr als Konsequenz des bundesweiten Transplantationsskandals um 13 Prozent gesunken. Das geht aus einer neuen Statistik der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervor. Demnach wurden bundesweit nur noch 3511 Organe gespendet, im Jahr zuvor waren es noch 3917. Insgesamt fanden 2012 bundesweit 4900 Transplantationen statt, auf Baden-Württemberg entfielen 640 Transplantationen. Bundesweiter Spitzenreiter bei Organtransplantationen war Bayern mit rund 780 Verpflanzungen.