Die Bayern sind einfach nichg aufzuhalten. Auch Leverkusen musste die drei Punkte in München lassen. Foto: dpa

Der Platz von Uli Hoeneß blieb leer, aber die Siegesserie des FC Bayern ging unvermindert weiter. Beim 2:1 gegen Leverkusen gab es den 17. Sieg in Serie. Bereits nächste Woche in Mainz könnten die Münchner im günstigsten Fall Meister werden.

Der Platz von Uli Hoeneß blieb leer, aber die Siegesserie des FC Bayern ging unvermindert weiter. Beim 2:1 gegen Leverkusen gab es den 17. Sieg in Serie. Bereits nächste Woche in Mainz könnten die Münchner im günstigsten Fall Meister werden.

München - Im ersten Spiel nach der Verurteilung und dem Rücktritt von Uli Hoeneß hat der FC Bayern den nächsten großen Schritt zur frühesten Meisterschaft in 51 Jahren Fußball-Bundesliga gemacht. Der Tabellenführer besiegte am Samstagabend im Topspiel Bayer Leverkusen mit 2:1 (1:0) und könnte nach dem 50. Spiel in Serie ohne Niederlage im günstigsten Fall sogar schon am kommenden Samstag in Mainz seinen 24. Meistertitel feiern.

„Es wäre super, wenn es in Mainz schon klappen würde. Wir sind schon ein paar Mal in Mainz Meister geworden. Das war immer lustig, weil die dann mitgefeiert haben. Aber eigentlich ist es egal“, sagte Bastian Schweinsteiger, der nach dem Führungstreffer von Mario Mandzukic (44. Minute) mit einem Freistoßtor für die Vorentscheidung vor 71 000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Arena sorgte. Am 25. Spieltag baute der Club-Weltmeister mit dem 17. Sieg nacheinander damit seinen Vorsprung auf den ersten „Verfolger“ Borussia Dortmund auf sagenhafte 23 Punkte aus. „Wir wollen auch in Mainz gewinnen und unsere Serie weiter ausbauen, damit wir im Rhythmus bleiben“, ergänzte Thomas Müller.

Für die Gäste war Stefan Kießling in der Nachspielzeit erfolgreich. Der Stammplatz des 62-jährigen Hoeneß auf der Tribüne blieb einen Tag nach dessen Rücktritt als Präsident und Aufsichtsratschef leer. „Der Geist bleibt da“, bemerkte jedoch Sportvorstand Matthias Sammer beim TV-Sender Sky.

Die Leverkusener müssen nach nun schon fünf sieglosen Partien als Tabellenvierter um die direkte Qualifikation für die Champions League bangen. Die Bayern stellten nebenher noch einen weiteren Rekord auf: Als erstes Team blieben sie an den ersten 25 Spieltagen einer Bundesliga-Saison ungeschlagen. Diese Liga-Bestmarke hielten die Münchner bislang gemeinsam mit Leverkusen, das in der Spielzeit 2009/10 die ersten 24 Spieltage ungeschlagen blieb.

Die Bayern taten sich lange schwer

Bayer 04 war am 28. Oktober 2012 auch die bislang letzte Mannschaft, die in der Bundesliga gegen die Bayern gewinnen konnte. Damals siegte der Werksclub in München 2:1. Auch am Samstag hatten die Rheinländer zumindest in der Anfangsphase die Chance für eine weitere Überraschung. Doch nach einem perfekten Zuspiel von Stefan Kießling zielte der Südkoreaner Heung-Min Son aus sieben Metern freistehend links am Tor vorbei (11.). Auch die zweite Torchance hatten die Gäste: Kapitän Simon Rolfes zwang Nationaltorhüter Manuel Neuer mit einem fulminanten Distanzschuss zu einer Parade (39.).

Die Bayern taten sich lange schwer. Die neu formierte Startelf ließ Inspiration und Laufbereitschaft vermissen. Von der Bank schaute viel Prominenz zu: Ribéry, Lahm, Thiago, Martínez, Alaba und Shaqiri waren Reserve, Dante und Pizarro zählten nicht einmal zum Kader. Nach einem Warnschuss von Thomas Müller in der 39. Minute schlugen die Bayern dann aber mit meisterlicher Effektivität zu: Nach einer Flanke von Kapitän Schweinsteiger kochte Mandzukic Bayer-Verteidiger Philipp Wollscheid im Kopfballduell ab - es war schon der 17. Saisontreffer des Kroaten.

Das Sahnestück lieferte kurz nach der Pause Schweinsteiger, der drei Monate vor dem ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien immer besser in Schwung kommt: Der 29-Jährige zirkelte einen Freistoß aus 17 Metern unhaltbar für Bayer-Schlussmann Bernd Leno links oben ins Tor. Leverkusen beschränkte sich fortan auf Schadensbegrenzung. Und die Bayern? Der eingewechselte Ribéry brachte neuen Schwung in die nun völlig einseitige Partie. Toni Kroos prüfte Leno (71.), ansonsten war ein wenig Schaulaufen auf dem Weg zum nächsten Titelgewinn angesagt. Die Fans hatten Muße für Gesänge: „Uli Hoeneß, du bist der beste Mann“, skandierten immerhin einige tausend Hoeneß-Getreue.