1. Januar 1999: Tausende von Menschen rahmen im Frankfurter Bankenzentrum ein riesiges Euro-Symbol ein. Es war die Geburtsstunde der Gemeinschaftswährung. Foto: AP

Vor 20 Jahren ist der Euro als Buchwährung aus der Taufe gehoben worden. Er ist zu einem Erfolg geworden – allerdings mit ungeplanten Nebenwirkungen, wie Klaus Dieter Oehler meint.

Frankfurt - Es gab keine spektakuläre Feier. Am 4. Januar 1999 trafen sich zwar rund 1000 Gäste in Paris, um die Geburt einer gemeinsamen Währung zu feiern. Doch es ging alles so glatt, dass sich wohl nur noch wenige daran erinnern, meint der ehemalige Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, Otmar Issing. Tatsächlich wurde die Einführung der „Buchwährung“ Euro in der Bevölkerung deutlich weniger beachtet als drei Jahre später der Umstieg von der heiß geliebten D-Mark auf den Euro in Scheinen und Münzen. Die Skepsis, die anfangs vor allem Experten hatten, kam denn auch bei den Deutschen erst 2002 wirklich hoch. Der Euro, so hieß es lange und heißt es oft auch heute noch, sei ein Teuro, ein Euro nur eine D-Mark wert.