20 Jahre Top-Wasenparty: Hans-Peter Grandl und Karin Endress Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Auf dem Volksfest hat die erste Party des Wasens überhaupt ihren 20. Geburtstag gefeiert. Was damals „harte Arbeit“ war, lockt heute Promis aus dem Mittelstand und der Stadtkultur an.

Stuttgart - Die erste Party auf dem Wasen überhaupt hat am Montag im Zelt von Hans Peter Grandl ihren 20. Geburtstag gefeiert. Zu diesem Anlass wurden die rund 300 Gäste in der Loge von den Sterneköchen Klaus Jäschke (früher im Yosh) und Nico Burkhardt vom Pfauen in Schorndorf verwöhnt. Wer einen Platz am Tisch ergattert hatte, durfte Ellbogen an Ellbogen Räucherlachs und Tafelspitz goutieren.

Das hätte 1999 niemand für möglich gehalten. „Das Volksfest war am Boden, da ist keiner mehr hingegangen“, sagte Karin Endress, die Gastgeberin und Verlegerin des „Top Magazins“. Auch sie war skeptisch, als damals die Brauerei auf sie zukam. Man habe da einen neuen Festwirt, im Zelt gebe es jetzt eine Loge, und man könne Wein und Champagner trinken, lockte Stuttgarter Hofbräu. Ob sie sich vorstellen könne, mit dem Neuen eine Party zu veranstalten.

Anfangszeit war „harte Arbeit“

Der Anfang war verhalten, vor allem der Dresscode Tracht sorgte für Verwirrung. „Keiner hatte was zum Anziehen,“ erinnerte sich die Verlegerin. Manche seien zum Einkaufen nach München gefahren, andere hätten sich halt ein Tüchlein umgebunden, ein Blüslein oder einen Janker angezogen. Sie habe bei Breuninger und anderen Geschäften vergeblich angeregt, eine Trachtenabteilung zu eröffnen. „Das läuft hier nicht“, hieß es – eine krasse Fehleinschätzung.

Auch seine Anfangszeit auf dem Wasen sei „harte Arbeit“ gewesen, betonte der Schwabe Grandl. Er strahlte am Montag, denn zur Geburtstagssause war die Hütte voll. Der schaffige Mittelstand schunkelte mit kunterbunter Stadtkultur. Im Gedränge: Sängerin Andrea Berg, Compagniechef Eric Gauthier, Schwulenmutti Laura Halding-Hoppenheit, Fräulein Wommy Wonder, Kabarettist Christoph Sonntag („nenn mich Phönix“), Modezar Winnie Klenk. Erstmals überhaupt auf dem Volksfest war Natalie Lumpp, eine der bekanntesten deutschen Sommelières: „Ein Erlebnis!“