Der Verschönerungsverein zeigt sich spendabel und hat dieses Stadtmodell gespendet. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der Verschönerungsverein übergibt die Miniaturstadt der Stadt Stuttgart als Geschenk. Stadtführungen sollen das Modell einbinden.

Stuttgart - Ein Stadtmodell in zentraler Lage als Ausgangspunkt für Führungen und als Orientierungspunkt für Bürger und Touristen ist in vielen Städten längst Standard. In Stuttgart war es das bislang nicht. Seit Freitag ist das anders: Der Verschönerungsverein hat sein 160-jähriges Bestehen zum Anlass genommen, der Stadt auf die Sprünge zu helfen und ihr ein solches Modell zu schenken – wenngleich eher symbolisch, bleibt das Werk doch Eigentum des Vereins.

Ein Modell als Anziehungspunkt

Das Modell ist 170 auf 150 Zentimeter groß, aus Bronze gegossen und steht auf einem 3,5 Tonnen schweren Granitsockel gegenüber der Stiftskirche auf dem Johannes-Brenz-Platz. Abgebildet ist ein Ausschnitt der Innenstadt. „Das Modell wird ein Anziehungspunkt nicht nur für Stuttgarterinnen und Stuttgarter sein, sondern auch für Touristen“, sagte der Vorsitzende des Verschönerungsvereins, Erhard Bruckmann.

Bruckmann rief den Gründungszweck des Vereins in Erinnerung: Damals habe man die Stadt erlebbar und begehbar machen wollen, in einer Zeit, in der der Schlossgarten noch ein königlicher Privatgarten war und für die Öffentlichkeit weitgehend unzugänglich. Das Stadtmodell sieht man in dieser Tradition des Erlebbarmachens. Jede ernst zu nehmende Stadtführung würde künftig hier vorbeikommen, sagte Bruckmann.

Auch für Menschen im Rollstuhl erlebbar

Einmal im Jahr wird auch der Oberbürgermeister Frank Nopper eine solche Führung leiten. Das zumindest versprach er Bruckmann als Wiedergutmachung dafür, dass er zum 160-jährigen Geburtstag des Vereins kein Geschenk dabeihatte. Die Verdienste des Verschönerungsvereins lobte Nopper in den höchsten Tönen – der OB ist dem Verein kurz nach seinem Amtsantritt beigetreten. Der Verein habe die Stadt schon häufig und reich beschenkt, so Nopper, der den Killesbergturm und den Rösslesweg als Beispiele nannte. Mit dem Modell schließe man nun eine Lücke.

Herbert Medek, lange Jahre Mitglied der Stadtverwaltung und selbst Stadtführer, lobte die Zusammenarbeit zwischen Verein und Verwaltung bei der Realisierung des Projekts. Er wies darauf hin, dass das Modell durch die abgeschrägten Kanten auch für Menschen im Rollstuhl erlebbar sei.