Am 12. Mai 1912 demonstrieren Frauen in Berlin für das Frauenwahlrecht. Foto: epd

Vor 100 Jahren haben Frauen das Wahlrecht erkämpft. Aber immer noch sitzen viel zu wenige von ihnen in deutschen Parlamenten. Eine Gesetzesänderung ist nötig, kommentiert Katja Bauer.

Berlin - 100 Jahre ist es her, dass Frauen in Deutschland zum ersten Mal wählen durften. Das klingt nach einer Ewigkeit – nach einer Welt, in der Frauen mit Hut und Korsett vor sepiafarbenem Hintergrund zu sehen sind. Und es klingt, als sei schon lange alles gut. Ist es aber nicht. Gern feiert sich diese Republik als aufgeklärt und modern und tut so, als sei Gleichberechtigung eine Tatsache, allein schon weil sie im Grundgesetz steht – ein Trugschluss. Sehr lang nach Inkrafttreten der Verfassung wurden Frauen sogar noch von Rechts wegen in aller Form benachteiligt.