Für Baden-Württemberger hatte der Herbst in diesem Jahr viel Sonnenschein zu bieten. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Cavan Images/IMAGO

Seit dem Messbeginn im Jahr 1881 war kein Herbst so warm, wie der in diesem Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Deutschen Wetterdienstes. Die Regenstatistik sorgt indes für eine Überraschung.

Der Herbst in diesem Jahr ist nach einer ersten Bilanz des Deutschen Wetterdiensts der wärmste in Baden-Württemberg seit dem Beginn der Messungen 1881 gewesen. Demzufolge wurde die höchste Temperatur am 12. September in Waghäusel-Kirrlach mit 33,3 Grad gemessen. Der Herbst war mit durchschnittlich 11,8 Grad der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen - die Sonne zeigte sich mit 435 Stunden großzügig, wie es am Mittwoch hieß. Das ist auch in der Metropolregion Stuttgart zu spüren.

Des Weiteren war es sehr nass im Südwesten. In den vergangenen drei Monaten fielen laut Mitteilung vom Mittwoch 290 Liter Regen pro Quadratmeter.

Im Bundesvergleich war es der zweitwärmste Herbst seit Messbeginn. Und auch der Zeitraum Januar bis November 2023 liegt mit einem Mittel von 11,2 Grad auf dem zweiten Platz. „Wir müssen den Dezember noch abwarten, aber auch 2023 dürfte wieder eines der wärmsten Jahre in Deutschland werden“, sagte Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.

Wintereinbruch täuscht: der Herbst war sehr warm

Obwohl in den vergangenen Tagen der Winter mit Schnee, Glätte und Eis hereinbrach, verzeichneten die Meteorologen für diesen Herbst eine bundesweite Durchschnittstemperatur von 11,5 Grad. Der Wert liege damit um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, berichtete der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Demnach war nur der Herbst 2006 in Deutschland wärmer mit einem Temperaturmittel von 12 Grad. Zudem sei es der 13. zu warme Herbst in Folge. „Strenge Fröste mit minus 10 Grad in den östlichen Mittelgebirgen formten dagegen das winterliche Herbstfinale“, hieß es.

Kalendarischer ist nicht gleich meteorologischer Herbst

Außerdem war die Jahreszeit nicht nur besonders warm mit viel Sonnenschein, es war dem Wetterdienst zufolge auch niederschlagsreichster Herbst seit 2002 mit einem ungewöhnlich regenreichem November.

Für die Vergleichbarkeit von Statistiken fassen Meteorologen die Jahreszeiten in ganzen Monaten zusammen: September, Oktober und November bilden den meteorologischen Herbst. Im Unterschied dazu war der kalendarische oder astronomische Herbstanfang in diesem Jahr am 23. September, wenn Tag und Nacht gleich lang sind.